Verbraucherzentrale warnt vor Anrufern
Was manchen Firmen recht ist, ist anderen billig, wird sich wohlmöglich eine Firma denken, die die Vogtländer derzeit massiv am Telefon belästigt und dabei grenzenlose Dreistigkeit beweist.
Meist unter der seriös klingenden Bezeichnung Datenlöschzentrale oder Datenschutzzentrale ruft ein Callcenter-Mitarbeiter Verbraucher zu Hause an und gibt vor, sehen zu können, dass der Angerufene in unzähligen Telefonwerbelisten vermerkt ist. Es sei möglich, ihn aus allen Listen und Datenbänken zu streichen, um die lästigen und unzulässigen Werbeanrufe zukünftig zu unterbinden- so einem Treuener geschehen, der ohnehin schon genügend unaufgeforderte Anrufe erhielt. Die Dreistigkeit gipfelt darin, dass die Betroffenen ihre Kontonummer mitteilen sollen, angeblich, um das Konto für weitere unberechtigte Abbuchungen sperren zu lassen.
Immer wieder wird dabei betont, es handele sich um die offizielle Datenschutzzentrale und die Daten seien bei ihr in guten Händen. Da die Firma mit ihrem vorgespielten Anliegen bei den Angerufenen offene Türen einrennen dürfte, ist die Gefahr für Verbraucher groß, hierauf hereinzufallen. Dass die Firma mit dem Anruf selbst gleichermaßen gegen das Gesetz verstößt, ist dabei eher eine Randnotiz und scheint den Angerufenen aufgrund der eloquenten Gesprächsführung der Callcenter-Mitarbeiter gar nicht aufzufallen.
Es gibt natürlich keine offizielle, wohlmöglich staatliche Stelle, die Telefonwerbelisten sammelt und Verbrauchern die Löschung daraus anbietet. Das Sammeln privater Telefonnummern, um Verbraucher zu Hause zu Werbezwecken anzurufen, ist das ureigenste kommerzielle Interesse privater Firmen. (vz)
2011-06-24