- Dienstag, 24 Januar 2012, 02:01 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Solarstrom: Eigenverbrauch wird attraktiver
Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach haben die Wahl: den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen, oder ihn – zumindest teilweise – selbst zu verbrauchen. Bislang brachte der Eigenverbrauch nur geringe finanzielle Vorteile, doch sinkende Vergütungssätze für die Einspeisung einerseits und steigende Strompreise andererseits lassen diese Option immer attraktiver werden.
Sowohl wer Strom aus Sonnenenergie ins Netz einspeist, als auch wer ihn selbst nutzt, erhält eine garantierte Vergütung. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor. Die Vergütungssätze sinken jedoch nach dem Willen des Gesetzgebers von Jahr zu Jahr, auch da die Preise für Photovoltaikanlagen zuletzt rapide gesunken sind.
Wer 2012 eine Anlage mit einer Spitzenleistung von bis zu 30 Kilowatt neu auf dem Hausdach installiert, erhält vom Netzbetreiber nunmehr 24,43 Cent pro Kilowattstunde Strom, die ins Stromnetz fließt. Angesichts der gesunkenen Einspeisevergütung wird die Nutzung des selbst erzeugten Stromes attraktiver, denn mit dem Eigenverbrauch spart man sich die Kosten für den Energieversorger und wird darüber hinaus für die Nutzung des eigenen Stromes belohnt. Seit dem Jahreswechsel gilt: abhängig vom prozentualen Anteil des Eigenverbrauchs zahlt der Netzbetreiber 8,05 oder 12,43 Cent je selbst verbrauchter Kilowattstunde an den Besitzer der Anlage. Wenn mehr als 30% der Erzeugung selbst verbraucht werden, gibt es die höhere Vergütung.
Steigende Strompreise sprechen für Eigenverbrauch
Neben der festen Vergütung pro eingespeister KWh und der Vergütung für den Eigenverbrauch ist die dritte zu kalkulierende Variable der Verbrauchspreis des regulär von einem Energieversorger bezogenen Stroms – sofern der Bedarf im eigenen Haushalt nicht komplett durch die eigene Photovoltaikanlage gedeckt wird. „Denn auch bei günstigen Stromanbietern kostet die Kilowattstunde mittlerweile mehr als 20 Cent“, so Stephan Tannhäuser, Energieberater der Verbraucherzentrale in Auerbach. „Ein guter Grund also, mit dem selbst erzeugten Strom den eigenen Haushalt zu versorgen, sich dabei die Stromkosten zu sparen und obendrauf noch einen Zuschuss zu bekommen“.
Nähere Informationen zum Thema Photovoltaik, zum Erneuerbare-Energien-Gesetz und vielen anderen Fragen zu Energieeffizienz und Energieeinsparung bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder gegen einen Kostenbeitrag von fünf Euro pro halbe Stunde in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Alle Beratungsstandorte, Kontaktmöglichkeiten vor Ort, den Zugang zur Online-Beratung sowie weiteres gibt es unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Termine und Beratung erhalten Verbraucher unter 018 – 809 802 400 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer).
2012-01-24