- Dienstag, 14 August 2012, 15:11 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
Umbau-Rathausfassade: 24 Architekturbüros im Rennen
Vier Büros aus Plauen nehmen teil
Das Los hatte entschieden – innerhalb von neun Minuten stand fest, wer die Teilnehmer des Architektenwettbewerbs um die Gestaltung der neuen Plauener Rathausfassade sind. Eine Auszubildende der Stadtverwaltung war am Montag die „Glücksfee“. 65 Büros hatten sich beworben, 30 dürfen teilnehmen, sieben waren bereits im Vorfeld in Abstimmungen mit der Architektenkammer gesetzt worden.
„Ein wichtiges Bauvorhaben für Plauen steht an. So, wie die Fassade des Rathauses momentan ist, kann sie nicht bleiben. Der Sanierungsbedarf ist da, und mit der Neugestaltung wollen wir die Funktion vom Gebäude verbessern“, erläuterte Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer eingangs.
Start des großen Projekts war am 5. Januar dieses Jahres mit einer „öffentlichen Meinungsbildung“, erinnerte Architekt Silvio Lux. Das Büro Architekturlux betreut bei diesem Großvorhaben das Wettbewerbsverfahren. Er hatte drei grundsätzliche Denkrichtungen einer Veränderung der Rathausfassade erläutert – Umbau, Nachbau, Neubau. Der Stadtrat beschloss daraufhin in seiner Mai-Sitzung die Auslobung eines Architektenwettbewerbs, Aufgabe: Der Entwurf eines Neubaus. Die Aufforderung zur Bewerbung für eine Teilnahme am Architekturwettbewerb wurde am 14. Juni im EU- Amtsblatt veröffentlicht. Die Planungsbüros hatten bis 31. Juli Gelegenheit, sich zu bewerben. Nach der heutigen Auslosung erhalten die teilnehmenden Büros die Auslobungsunterlagen und die nicht gezogenen ihre Absagen. „Jetzt sind ein paar Wochen Zeit für die Entwürfe, dann müssen diese vorgestellt werden.
Im Dezember tagt das Preisgericht, dessen Teilnehmer stellen die Vorschläge dann der Stadt vor und geben Empfehlungen. Die Stadt kann freiwillig entscheiden, ob sie die Ergebnisse vor der Beschlussfassung der Öffentlichkeit zur Kenntnisnahme vorstellt“ erläuterte Silvio Lux. „Das werden wir auf jeden Fall tun. Die entsprechenden Entwürfe werden den Plauenern vorgestellt und gemeinsam diskutiert“, machte OB Oberdorfer klar. Voraussichtlich im Januar des kommenden Jahres werde dann im Stadtrat die Entscheidung über den Siegerentwurf und die weitere Beauftragung getroffen.
Der Wettbewerb läuft nach genauen gesetzlichen Vorgaben. Bei Diensleistungsaufträgen, die 200.000 Euro Nettowert überschreiten, muss die Vergabe nach der so genannten VOF erfolgen. Dabei darf die Stadt entscheiden, ob sie einen Wettbewerb integriert oder sich „die Büros vorstellen lässt“, erläuterte Architekt Lux. Für die Erzielung des bestmöglichen Ergebnisses und größtmögliche Chancengleichheit entschieden sich die Stadtvertreter für den gewählten Weg. Die Begrenzung auf insgesamt 30 Teilnehmer wiederum macht die Entscheidung übersichtlicher, die Auslosung ist eine faire Vorgehensweise. „Dabei darf die Stadt einen gewissen Prozentteil der Teilnehmer schon im Vorfeld festlegen, und das waren hier die sieben gesetzten Büros. Davon hat allerdings eines seine Bewerbung zurückgezogen.“ Das hieß, am Ende konnten 24 Architektenbüros ausgelost werden.
Die erstellten Arbeiten werden anonym eingereicht. Von den Büros selbst wird eine eigens erwählte Tarnzahl angegeben, nicht der Name des Teilnehmers. Diese Tarnzahl wird bei Eingang noch einmal mit einer Kennzahl überdeckt wird. So ist es am Ende eindeutig dem Einreichenden zuzuordnen, während der Auswahl aber sind die Beiträge völlig anonym.
„Ich wünsche allen Büros, dass sie ihre Aufgabe ernst nehmen. Und uns als Plauenern wünsche ich, dass wir ein Rathaus des 21. Jahrhunderts bekommen“, schloss Plauens OB.
Bereits gesetzte Teilnehmer waren AGB Architekten (Dresden), die Bauplanung Plauen, Code Unique aus Dresden, ArGe Deltaplan und Wetzel Architekturbüro (Plauen), Neumann Architekten BDA und das Büro Rossig, Schenk und Partner. Von den übrigen 24 gelosten Büros kommen 6 aus Leipzig, 5 aus Dresden, 3 aus Stuttgart, je zwei aus Berlin und Nürnberg und jeweils eines aus Münster, Chemnitz, Freudenstadt, Magdeburg, Bad Lausick und Bremen. (pl)
Ergebnis der Auslosung
Architekturbüro Schaufel, Dresden
Pussert Kosch Architekten, Dresden
gdk greive . diflo . kuckert _ architekten . bda, Münster
berger röcker architekten, Stuttgart
Lieb + Lieb Architekten BDA, Freudenstadt
ARP, Stuttgart
Georgi Architektur Stadtplanung, Chemnitz
bhss architekten gmbh, Leipzig
BSS Architekten, Nürnberg
baum-kappler architekten gmbh, Nürnberg
RKW Architektur + Städtebau, Leipzig
nps tchoban voss GmbH & Co. KG, Dresden
Arge Rathaus Plauen – L, Schiller Endres Rabenseifner Architekten – Arge, Leipzig
änel furkert architekten – Partnerschaft, Dresden
AG Zimmermann Architekten BDA, Dresden
atelier st, Leipzig
Dr. Ribbert Saalmann Architekten BDA, Magdeburg
Architekturbüro Höer, Bad Lausick
Bez + Kock Arch/GP GmbH, Stuttgart
kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Leipzig
S&P Sahlmann GmbH Leipzig
Kolb Ripke Architekten Planungsges. mbH, Berlin
as2 Architekten Schomers Schürmann, Bremen
Abelmann Vielain Pock Architekten BDA, Berlin
Gesetzte Büros: Büro Neumann Architekten BDA, Plauen; AGB Architekten, Dresden;Bauplanung, Plauen;Code Unique, Dresden; AG Deltaplan und Wetzel Architekten, Plauen; Rossig, Schenk und Partner, Plauen
2012-08-14