- Mittwoch, 21 Mai 2014, 19:58 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Krisensitzung bei Neoplan
Stadt und Land hoffen auf Regierungschef
Zur angekündigten Schließung des Neoplan-Standortes in Plauen hat es am Mittwoch eine Beratung im Unternehmen gegeben. Teilnehmer waren Landrat Dr. Tassilo Lenk, Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer, Michael Kobriger, Generalverantwortliche im Bereich Bus im MAN-Konzern, Neoplan-Geschäftsführer Achim Knabe, der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens, Marcus Galle und der Geschäftsführer der IG Metall Zwickau, Stefan Kademann.
Der Landrat und der Oberbürgermeister äußerten ihr absolutes Unverständnis für die beabsichtigte abrupte Schließung des Neoplan-Standortes Plauen. Erst vor wenigen Monaten waren große Investitionen in Millionenhöhe am Standort auf den Weg gebracht worden, so der Neubau eines Logistikzentrums ab November 2011 und der Neubau eines Lackierzentrums ab März 2013. Damit war auch eine Zukunftsaussage arbeitsrechtlicher Art bis 2016 für die Beschäftigten vertraglich zugesichert.
Die beabsichtige Schließung des Standortes hat das Vertrauen der hiesigen Verantwortlichen erheblich angegriffen. Deshalb fordern Landrat und Oberbürgermeister, unverzüglich alle Varianten zum Erhalt des Standortes Plauen vorzulegen, die im Vorfeld der nun ausgesprochenen Schließungsabsicht geprüft wurden.
MAN ist ein Tochterunternehmen des VW-Konzerns. So ist es nahe liegend, dass auch der VW-Konzern alle Möglichkeiten zum Erhalt des Standortes Plauen prüft und die weltweit aufgestellte Muttergesellschaft VW für den Standorterhalt eintritt. Der VW-Konzern war dabei national und international oft beispielgebend. Es muss doch möglich sein, bei über 300.000 Beschäftigten des Konzerns weltweit die rund 500 Arbeitsplätze mit Standorterhalt in Plauen zu sichern, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Man erwarte vom Unternehmenskonzern zeitnah klare Antworten zu den noch offenen Fragen, bevor man in den Vollzug einer eventuellen Standortschließung eintritt.
Landrat und Oberbürgermeister haben ebenso den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, gebeten, über den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, seinen gesamten Einfluss geltend zu machen für den Erhalt des Standtortes Plauen.
Landrat und Oberbürgermeister haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten jegliche Unterstützung angeboten, was die MAN-Leitung dankend annahm. (mar/foto:s.höfer)
2014-05-21