- Dienstag, 17 Februar 2015, 10:59 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Für den finanziellen Notfall: Pfandleihhäuser
Auch wer sorgfältig haushaltet, wird gelegentlich durch unerwartete Kostenfaktoren überrascht – beispielsweise durch einen Verkehrsunfall oder Schäden am Haus, die umgehend repariert werden müssen. Wenn man dann schnell Geld benötigt, aber keinen geeigneten Kreditgeber findet, bieten Pfandleihhäuser einen Ausweg.
In Plauen ist das Leben im Vergleich zu anderen deutschen Städten preiswert. Falls es dennoch einmal zu finanziellen Engpässen kommt, kann das Pfandkredithaus Plauen zum Retter in der Not werden. Wer über Wertgegenstände wie Schmuck, Antiquitäten oder Elektrogeräte verfügt, hat die Möglichkeit, durch die Pfandleihe unkompliziert und schnell an Bargeld kommen.
Wie viel bekommt man für seine Wertsachen?
Die vom Pfandleiher angebotene Darlehenssumme orientiert sich zunächst einmal am Zeitwert des dargebotenen Guts. Die Einschätzung geschieht direkt vor Ort. Falls Sie sich genieren, persönlich zu einem Pfandleihhaus zu gehen, können Sie mittlerweile auch online Ihren Schmuck zu barem Geld machen. Bei größeren Gegenständen empfiehlt sich jedoch der Gang zum nächsten Pfandhaus. Vor allem bei Elektrogeräten sind viele Leute oft erstaunt, wie wenig Geld ihnen dafür angeboten wird.
Doch in unserer schnelllebigen Zeit, in der ständig technische Neuerungen auf den Markt kommen, verlieren Handys, Computer oder Fernseher rasant an Wert. Schmuck, Tafelsilber oder ein gutes Fahrrad sind da wertstabiler. Im Pfandleihhaus wird dann eine fachmännische Prüfung und Wertschätzung Ihres Pfandguts vorgenommen. Auch hier muss man sich als Besucher eventuell auf Enttäuschungen vorbereiten, wenn Großmutters alte Karaffe doch nicht aus Kristall, sondern nur aus billigem Glas besteht.
Vom Ist-Wert des dargebotenen Pfandguts wird eine Sicherheitsmarge abgezogen. Diese behält der Pfandleiher ein, damit er keine Verluste macht, falls der Veräußerer sein Eigentum nicht mehr auslöst. Bis zu 75 Prozent des Ist-Wertes können Pfandhäuser dafür zurückhalten. Die Höhe der Marge hängt einerseits davon ab, wie schnell das angebotene Stück an Wert verliert, andererseits davon, wie groß der Pfandleiher das Risiko einschätzt, dass der Veräußerer nicht mehr zurückkommt.
Sorgen muss sich der Verleiher dennoch nicht machen. Da die Pfandhäuser nur an den Krediten selbst verdienen, haben sie kein Interesse daran, die Darlehenssumme gering zu halten. Die zurückgelassenen Wertsachen werden nach einer festgelegten Ablaufzeit dann versteigert.
Die Wertsachen wieder auslösen
Wer vor der festgelegten Ablaufzeit das nötige Geld zur Verfügung hat, der kann seine Wertsachen wieder auslösen. Wie teuer das ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Je länger die Kreditlaufzeit war, desto höher ist der Auslösebetrag. Je höher die Darlehenssumme war, umso mehr Gebühren fallen an. Der Zinsbetrag ist gesetzlich vorgeschrieben und beläuft sich momentan auf ein Prozent der Darlehenssumme pro Monat.
Das ist zwar vergleichsweise wenig, aber es fallen meist noch zusätzliche Gebühren für die Kosten des Geschäftsbetriebs an, die zum Teil recht hoch sein können. Bis zu einer Höhe von 300 Euro sind die Höchstgrenzen der Gebühren durch die Pfandleihverordnung festgelegt. Für ein Darlehen von 15 Euro ist beispielsweise eine Gebühr von höchstens einem Euro zu zahlen, für 100 Euro sind es maximal 2,50 Euro.
Bild © Flickr Piggy Bank Awaits the Spring by Philip Brewer CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
2015-02-13