- Montag, 16 März 2015, 00:39 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Hinter jedem 2. Arbeitsplatz im Vogtland steht eine Frau
Über 100 Jahre Internationaler Frauentag. Aber wie sieht es mit der Chancengleichheit aus? Sicherlich wurde in den letzten Jahrzehnten im deutschen Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt für Mädchen und Frauen viel erreicht. Dennoch scheint sich die Gleichstellung am Arbeitsmarkt nur langsam durchzusetzen. Besonders in Führungspositionen sind Frauen auch in unserer Region oft noch unterrepräsentiert.
Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Stand 30.06.2014) steht hinter jedem 2. Arbeitsplatz eine Frau. 27 Prozent aller Beschäftigungen werden in Teilzeit ausgeübt. Betrachtet man nur die Frauen, arbeiten 5 von 10 Frauen in Teilzeit. Den höchsten Frauenanteil mit über 78 Prozent verzeichnet der Gesundheits- und Sozialbereich. Mehr als jede 4. Frau arbeitet in dieser Branche. Aber auch der Einzelhandel, das Gastgewerbe, die öffentliche Verwaltung und der Bereich Erziehung und Unterricht weisen einen hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten auf.
Im Jahresdurchschnitt 2014 waren im Agenturbezirk Plauen rund 47 Prozent aller Arbeitslosen Frauen und damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Rund zwei Drittel der arbeitslosen Frauen werden vom Jobcenter Vogtland betreut.
Die Wirtschaft braucht Fachkräfte und Frauen verfügen über das entsprechende Potenzial. Dies spiegelt sich auch in der Teilnahme an Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen wider. Im Vorjahr lag der Anteil der Frauen bei über 60 Prozent. Von allen geförderten Personen waren die Hälfte Frauen.
„Mit einer gezielten Förderung, die der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Fachkräftebedarf entspricht, werden wir auch in diesem Jahr Frauen bei der Arbeitsaufnahme unterstützen“, betont Agenturchefin Helga Lutz. Die Angebote richten sich nicht nur an arbeitslose Frauen, sondern auch an Beschäftigte in den Unternehmen. „Qualifizierung ist ein wichtiger Schlüssel, um Anforderungslücken zu schließen und die Menschen gezielt und möglichst dauerhaft in Beschäftigung zu bringen.“
Die Geburt eines Kindes, Kindererziehungszeiten oder Pflegezeiten führen bei Frauen oft zu Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit. „Wir unterstützen und beraten sie bei ihrem beruflichen Neustart. Dabei setzen wir auf Qualifizierung und Weiterbildung sowie auf Unterstützungsleistungen zur Arbeitsaufnahme.
Nur wer sich auskennt, kommt schneller zum Ziel. Das gilt auch beim Wiedereinstieg“, weiß Erika Kröger, Beauftragte für Chancengleichheit in der Agentur für Arbeit Plauen und verweist auf die regelmäßig stattfindenden Informationsveranstaltungen für Berufsrückkehrerinnen.
2015-03-16