- Dienstag, 24 März 2015, 19:53 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
Bittere Heimniederlage für Plauener Wasserballer
Erste Heimniederlade der Saison
Am Samstag wurde im Plauener Stadtbad das letzte Heimspiel der DWL-Hauptrunde ausgetragen. Die zahlreichen Zuschauer erwartete im vogtländischen Wasserballtempel erneut ein Spitzenspiel , mit dem SV Krefeld 72 empfing der SVV Plauen den amtierenden Tabellenführer. Die, in acht aufeinanderfolgenden Spielen ungeschlagenen Krefelder, setzten auch in Plauen ihre Siegesserie fort. In einer, von ihnen stark dominierten Partie, gewannen die Nordrhein-Westfalen verdient mit einem Endstand von 6:11 (2:0; 0:6; 1:2; 3:3). Das bedeutete für die bis dahin zuhause unbesiegten Plauener die zweite Niederlage der Saison.
Die Gäste aus Krefeld spielten von Beginn an ihre körperlichen Qualitäten aus. Durch eine konsequente Pressdeckung drängten sie den Plauener Angriff in ihrer Hälfte weit zurück, sodass die Hausherren keinen Zug auf das Tor fanden. Dadurch mussten die Schützlinge von SVV-Trainer Jörg Neubauer notgedrungen auf Schüsse aus der Distanz zurückgreifen, welche allerdings kein Problem für SVK-Keeper Sascha Vaegs darstellten. Nach drei Minuten konnte man auf Plauener Seite erstmals jubeln. Linksaußenspieler Tamas Korpasci durchbrach gleich zweimal in Folge das Krefelder Bollwerk und schoss seine Mannschaft 2:0 in Führung. Nach diesen vielversprechenden Aktionen, gelang es den Neubauer-Jungs jedoch nicht den Vorsprung zu erhöhen, trotz zwei Überzahlsituationen scheiterten sie an der gegnerischen Verteidigung. Dafür leisteten sie selbst eine gute Abwehrarbeit und sicherten sich somit die Führung im ersten Viertel.
Im darauffolgenden Spielabschnitt meldete sich der SVK mit geballter Kraft ins Spiel zurück. Die energische Pressdeckung wurde unvermindert fortgesetzt, wodurch der SVV seinen Angriff kaum aufbauen konnte. Im Gegenzug kämpften sich die Gäste immer häufiger den Weg auf Mihaly Peterfys Gehäuse frei, schon bald erfolgte der Anschlusstreffer durch den ehemaligen Nationalspieler Sven Roeßing, per Überzahl. Der Treffer leitete eine ausgiebige Krefelder Torjagd ein, fünf weitere Male punkteten sie im Verlauf des zweiten Viertels – bei nichts Zählbarem auf Plauener Seite. Das lag vor allem daran, dass sich der SVV auf zweierlei Gefahren fokussieren musste, wie Kapitän Alexander Fritzsch erklärt: „Zum einen mussten wir uns weit zurückziehen, um Anspiele auf den starken Center im Zwei-Meter-Raum zu verhindern. Zum anderen ermöglichten wir es den Rückraumschützen dadurch, unbehelligt Querpässe zu spielen und so gute Abschlussmöglichkeiten zu finden.“
Dieser zweite Abschnitt war rückblickend der ausschlaggebendste für den deutlichen Sieg der Krefelder. Nach der von den SVV-Synchronschwimmerinnen ausgestalteten Halbzeitpause, fielen die weiteren Viertelergebnisse der Begegnung weniger deutlich aus. Sven Roeßing erzielte im dritten Spielabschnitt zwar zeitig, von der Centerposition aus, seinen dritten Treffer, doch danach ließen weitere Tore lange Zeit auf sich warten. Erst kurz vor der letzten Pause legte der Krefelder Gregö Kovács zum 2:8 nach. Allerdings blieb diesmal die Antwort durch die Neubauer-Jungs nicht aus. SVV Center Christian Schubert, welcher vergangene Woche noch mit einem geplatzten Trommelfell zu kämpfen hatte, setzte sich gegen seinen Verteidiger durch und schoss das dritte Tor für die Spitzenstädter. Das Schlussviertel endete dann sogar unentschieden, beide Mannschaften erzielten jeweils drei Tore.
„Unsere Verteidigung war heute zu schlecht, wir haben zu viele Tore aus der Nähe bekommen. Ich hatte das Gefühl, wir haben uns allgemein zu langsam bewegt, die nötige Schnelligkeit hat uns gefehlt“, resümiert SVV-Torhüter Mihaly Peterfy. Er fügt hinzu: „Wir hatten seit dem Neustadtspiel sechs Tage, um uns zu regenerieren, was auch vollkommen ausreichend ist. Allerdings sind wir kein professionelles Team, welches an jedem Tag der Woche zusammen trainieren kann, Verpflichtungen im Studium oder Beruf lassen das nicht zu.“
„Die Krefelder waren heute körperlich sehr präsent, sie spielten stets eine faire, aggressive Pressdeckung, sodass uns letztendlich die Kraft fehlte, saubere und konzentrierte Angriffsaktionen einzuleiten. Dem waren wir einfach nicht gewachsen. Wir selbst mussten dagegen in der Verteidigung sehr tief stehen, um die beiden gefährlichen Center abzudecken, was uns keine großen Konterchancen übrig ließ. Man muss anerkennen, dass die Mannschaft stärker war, sie besteht aus einer guten Symbiose von erfahrenen Spielern und jungen dynamischen Talenten. Diese fein abgestimmte Kombination in Verbindung mit der schwer zu durchdringenden Abwehr hat uns heute den Zahn gezogen“, so die Analyse von Coach Neubauer.
Auch wenn es diesmal nicht für einen Sieg reichte, feierten die vielen Fans den Kampf ihrer Mannschaft ausgelassen und entließen sie mit einem stürmischen Applaus in das letzte Auswärtsspiel der Hauptrunde. Wasserball ist in Plauen mittlerweile zu einer festen Marke geworden, einen großen Anteil daran hat unter anderem Hallensprecher Maik Übel. Erfreut zieht er Zwischenbilanz: „Die Stimmung wird von Spiel zu Spiel noch besser, trotz Niederlage wird die Mannschaft von den Fans gefeiert – das ist einfach grandios! Heute war der Gegner schlichtweg besser, doch haben auch wir uns nicht schlecht verkauft.“ (m.klein)
2015-03-24, 19:49:53