- Mittwoch, 4 November 2015, 18:33 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
163 Ausbildungsstellen im Vogtland nicht besetzt
Agentur für Arbeit Plauen zieht Bilanz
Von Oktober 2014 bis September 2015 haben sich insgesamt 1.316 Mädchen und Jungen bei der Agentur für Arbeit Plauen gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das waren 9,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ihnen standen insgesamt 1.647 Ausbildungsstellen, rund 5 Prozent weniger als im Vorjahr, zur Auswahl gegenüber.
„Die Situation auf dem vogtländischen Ausbildungsmarkt stellt sich für junge Menschen weiterhin gut dar. Insgesamt gesehen entfallen rein rechnerisch auf einen Lehrstellenbewerber 1,25 Ausbildungsstellen“, resümiert Agenturchefin Helga Lutz in ihrer Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt. „Ende September waren 34 Jugendliche noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Alternative zur Ausbildung.“
163 Ausbildungsstellen konnten zum Ende des Beratungsjahres nicht besetzt werden. „Eine Herausforderung auf dem Ausbildungsmarkt wird immer deutlicher: Angebot und Nachfrage finden schwerer zusammen. Hier kommt es auf das Zusammenspiel aller Akteure an. Ein wichtiges Element bildet die praxisbezogene Berufsorientierung. In diesem Orientierungspro-zess sollen sich die Jugendlichen mit eigenen Stärken und Interessen auseinandersetzen und sich über die Anforderungen der Berufe und der Arbeitswelt informieren. Wichtig ist aber auch, die duale Ausbildung als vollwertige Alternative zum Hochschulstudium zu begreifen und in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Eine Berufsausbildung ist ein sicheres erstes Fundament für eine eigene Beschäftigungsperspektive“, betont Helga Lutz.
Mit den noch 34 unversorgten Jugendlichen werden in der Berufsberatung in individuellen Einzelgesprächen andere Ausbildungsmöglichkeiten oder entsprechende Alternativen geprüft und besprochen. „Mit den Jugendlichen, die bisher noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, sind wir im Gespräch und beraten sie auch zu Alternativen. Mit unseren Partnern in den Kammern werden wir den Jugendlichen bis Jahresende gute und passende Angebote unterbreiten können“, ist sich Lutz sicher.
Von den vogtländischen Unternehmen wurden im vergangenen Jahr 1.531 betriebliche Ausbildungsstellen angeboten, 82 bzw. 5,1 Prozent weniger als im Vorjahr. „Trotz des leichten Rückgangs bewegt sich die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen weiter auf einem hohen Niveau und spiegelt den Bedarf an Nachwuchskräften wider. Die Unternehmen dürfen bei ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachlassen. Nur dann finden die Betriebe ihre Fachkräfte von morgen und die Jugendlichen ihre berufliche Zukunft. Rein rechnerisch reicht die Zahl der Bewerber nicht aus, um alle betrieblichen Ausbildungsstellen zu besetzen“, betont Helga Lutz. „Künftig wird es noch stärker darauf ankommen, alle Potenziale – leistungsstarke wie auch schwächere Jugendliche – für den regionalen Ausbildungsmarkt zu erschließen. Der Wettbewerb um die Jugendlichen wird in allen Wirtschaftsbranchen immer weiter zunehmen. Wir stehen den Unternehmen und den Jugendlichen als Partner zur Seite und unterstützen bei Schwierigkeiten in der Ausbildung“, hebt Helga Lutz von der Agentur für Arbeit Plauen hervor.
Die Berufswünsche der Ausbildungsbewerber passen auf dem ersten Blick zu den gemeldeten Ausbildungsstellen. Die meisten Ausbildungsstellen wurden für Kaufleute im Einzelhandel (88) gemeldet. Danach folgen Kaufleute Büromanagement (63), Maschinen- und Anlagenführer (57), Köche (56) Fachkräfte Lagerlogistik (50), Industriemechaniker (50) und Zerspanungsmechaniker (49). Aus Sicht der Jugendlichen standen die Berufe Verkäufer (86), Kaufleute im Einzelhandel (81) und Kaufleute Büromanagement (60) ganz oben auf der Rangliste der Wunschberufe. Danach folgen Industriekaufleute (49), Fachlageristen (45), Kraftfahrzeugmechatroniker (40) und Köche (37). Ausbildungschancen gibt es noch in vielen Bereichen. So gibt es z. B. noch Lehrstellen für Kaufleute im Einzelhandel, für Anlagenmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Elektroniker und Bäcker. Es werden aber auch noch Werkzeugmechaniker, Kraftfahrzeugmechatroniker, Köche und Dachdecker gesucht.
Das Ausbildungsangebot wird ergänzt durch geförderte außerbetriebliche Ausbildungsstellen sowie durch zahlreiche schulische Ausbildungsmöglichkeiten. Jugendliche, die noch eine Lehrstelle suchen, sollten sich umgehend bei der Berufsberatung melden und einen Termin vereinbaren. (aa)
2015-11-02