- Freitag, 13 November 2015, 13:49 Uhr | Lesezeit ca. 5 Min.
Anna Haifisch bekommt e.o.plauen-Förderpreis 2016
Preisverleihung und Personalausstellung
Im Turnus von drei Jahren vergibt die Stadt Plauen gemeinsam mit der e.o.plauen-Gesellschaft e.V. den e.o.plauen Förderpreis an junge KünstlerInnen des Genres Zeichnung, Karikatur und Illustration. Die nächste Preisträgerin, die im Herbst des Jahres 2016 gekürt werden wird, haben der Präsident der e.o.plauen-Gesellschaft, Dr. Karl-Gerhard-Schmidt, und Plauens Kulturbürgermeister Steffen Zenner im Erich-Ohser-Haus bekannt gegeben: Anna Haifisch. Die Preisverleihung wird am 16. September 2016 im Vogtlandmuseum Plauen stattfinden. Zum Preis gehört eine Personalausstellung, die vom 17.09. bis zum 16.10.2016 im Sonderausstellungsraum des Vogtlandmuseums zu sehen sein wird.
Ausgewählt wurde Anna Haifisch zur Sitzung der renommierten Fachjury unter Vorsitz von Andreas Platthaus, leitender Feuilletonredakteur der FAZ, am 28. März diesen Jahres. Außerdem gehörten der Jury an: Dr. Gisela Vetter-Liebenow – Direktorin des Wilhelm Busch Deutsches Museums für Karikatur und Zeichenkunst , Eva Maria von Máriássy – Direktorin der Staatlichen Bücher-Kupferstichsammlung Greiz mit Satiricum, Yvonne Kuschel – freischaffende Künstlerin, Dr. Elke Schulze – Vorstand der Erich Ohser – e.o.plauen Stiftung , Prof. Dr. Dietrich Grünewald – emeritierter Professor der Universität Koblenz und Vorsitzender der Gesellschaft für Comicforschung, sowie Stadträtin Petra Rank als Vertreterin der Stadt Plauen. Nach ausführlicher Diskussion folgte das Gremium dem Vorschlag von Yvonne Kuschel und wählte die Leipziger Künstlerin Anna Haifisch für den e.o.plauen Förderpreis 2016 aus.
Preisträgerin Anna Haifisch an diesem Samstag in Plauen Am 7. November 2015, 19.00 Uhr wird sich Anna Haifisch erstmals dem Plauener Kunstpublikum vorstellen. Dann wird Anna Haifisch im Erich-Ohser-Haus Gelegenheit im Gespräch mit Andreas Platthaus und Jens Harder (Förderpreisträger 2007) zu erleben sein.
Zur Person: Anna Haifisch
Anna Haifisch, 1986 in Leipzig geboren, zeichnet Comics und Poster. Von 2004 bis 2011 studierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig Illustration. Von Oktober 2008 bis April 2010 arbeitete sie bei Kayrock Screenprinting in Brooklyn. 2013 gründete sie mit sechs Freunden das Comic und Grafikfestival ‘The Millionaires Club’, welches während der Leipziger Buchmesse stattfindet. Von 2013 bis 2015 war sie Meisterschülern bei Prof. Thomas M. Müller an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig. Im Oktober 2015 erschien Anna Haifischs erstes Buch „Von Spatz“ bei Rotopolpress in Deutschland und bei Misma in Frankreich.
Hintergrund
Mit der Vergabe des e.o. plauen Preises sowie des e.o. plauen Förderpreises möchte die Stadt Plauen einerseits Erich Ohser, sein Leben, sein Werk und Wirken ehren und andererseits „e.o. plauen“ als Sohn der Stadt Plauen im Gedächtnis bewahren. Darüber hinaus sollen bedeutende Künstler und Nachwuchskünstler geehrte werden, die mit ihrem Schaffen die künstlerischen Traditionen Erich Ohsers fortsetzen.
Vor allem Ohsers Bildgeschichten von „Vater und Sohn“ sind weltbekannt. Mit der Übernahme des Nachlasses von e.o.plauen im Jahre 2004 und der darauffolgenden Gründung der Erich Ohser-e.o.plauen Stiftung wurde der Grundstein gelegt, das Lebenswerk des bedeutenden Karikaturisten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 2010 hat der Nachlass des Künstlers im Erich-Ohser-Haus, Nobelstraße 7, sein Domizil. In einem der ältesten Häuser der Plauener Innenstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vogtlandmuseum, werden seine Werke, darunter politische Karikaturen, Zeichnungen, Illustrationen und Skizzen sowie persönliche Dokumente in einem stilvollen Ambiente präsentiert. Auch die Erich Ohser-e.o.plauen Stiftung und das dazugehörige Archiv haben hier ihren Sitz. Der e.o. plauen Förderpreis (Fotos zum Download unter http://www.plauen.de/mediendownload) Den e.o. plauen Förderpreis, der bisher sieben Mal vergeben wurde, erhielt 1997 die gebürtige Ostberlinerin Anke Feuchtenberger, ihr folgte im Jahr 2002 der aus Radeberg bei Dresden stammende und heute in Berlin tätige Grafikdesigner Volker Schlecht. 2005 folgte der Illustrator und Karikaturist Frank Hoppmann aus Münster, 2007 erhielt den Preis der Berliner Comiczeichner Jens Harder und 2010 wurde die Hamburger Comiczeichnerin Line Hoven geehrt. 2013 erhielt die Leipzigerin Renate Wacker die Auszeichnung.
Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 2 500 Euro dotiert. Dieser selbst stellt eine stilisierte silberne Zeichenfeder dar und wurde vom Plauener Silberschmied Mathias Heck geschaffen.
Die e.o. plauen-Gesellschaft
Die e.o. plauen-Gesellschaft wurde am 2. Oktober 1993 gegründet. Prof. Dr. Willi Daume, ehemaliger Präsident des NOK für Deutschland, Dr. Rolf Magerkord, zum damaligen Zeitpunkt Oberbürgermeister der Stadt Plauen sowie Christian H. Ohser, Sohn Erich Ohsers, gehörten unter anderen zu den Gründungsmitgliedern der e.o. plauen-Gesellschaft, die ihren Sitz in Plauen hat. Erster Präsident der Gesellschaft war der inzwischen verstorbene Willi Daume, dessen Nachfolge am 29. September 1997 der ehemalige Bundesaußenminister, Prof. Hans-Dietrich Genscher, antrat. Gegenwärtiger Präsident ist Dr. Karl Gerhard Schmidt.
Der e.o. plauen Preis
Der e.o. plauen Preis der Stadt Plauen wird im dreijährigen Rhythmus vergeben. Erster Preisträger war 1995 der bekannte Cartoonist F. K. Waechter, ihm folgte 1999 der Österreicher Paul Flora und 2002 der Maler, Schriftsteller und Cartoonist Robert Gernhardt. 2005 erhielt den Preis Tomi Ungerer, 2008 Jean-Jaques Sempé, 2011 Ivan Steiger und 2014 Wolf Erlbruch. Als „Oscar der Cartoonisten“ honoriert der e.o. plauen Preis das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration. Der Preis ist mit der Übergabe einer Kleinplastik und einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden. Die Plastik, vom Plauener Künstler Hannes Schulze geschaffen, zeigt einen Notizblock mit Bleistift. Die Inschriften „Vater und Sohn“ und „e.o. plauen“ weisen auf das Schaffen und den Namen jenes Mannes hin, dessen Pseudonym Pate stand für die Bezeichnung des Preises. (pl)
2015-11-13