- Mittwoch, 20 April 2016, 13:18 Uhr | Lesezeit ca. 7 Min.
4 schöne Tagestrips rund um Plauen – für eine entspannte Auszeit
Eine kleine Auszeit mit einem Szenenwechsel kann wirklich wohltuend sein, sie sorgt für den nötigen Abstand zum Alltag. Plauen besitzt dafür ein ideales Umfeld, innerhalb von höchstens zwei Stunden Fahrt sind viele schöne Tagesziele erreichbar. Wer möchte, mietet sich ein Zimmer und bleibt für ein verlängertes Wochenende – oder kommt bei nächster Gelegenheit noch einmal wieder.
Intensive Erholung: Klingenthal mitten im Naturpark Die kleine, malerische Stadt Klingenthal liegt mitten im Naturpark Erzgebirge / Vogtland, unmittelbar an der tschechischen Grenze. Der Ort ist von dichtem Nadelwald umgeben und liegt zu Füßen des beinahe 1000 m hohen Aschbergs. Zwei Flüsse fließen durch Klingenthal, die Brunndöbra und die Zwota, die sich nur wenige Kilometer weiter zum Grenzfluss Zwotau vereinigen. Der Aschberg stellt nicht die einzige landschaftliche Erhöhung rund um Klingenthal dar, auch der Kiel, der Schneckenstein, der Schwarzberg und der Bleiberg befinden sich ganz in der Nähe. Wanderlustige kommen in diesem Umfeld also ganz auf ihre Kosten, aber auch Mountainbiker und Skifreunde werden sicher ihre Freude haben.
Der 23,4 m hohe Schneckenstein gilt als lokale Berühmtheit, denn hier wurden reiche Topas-Vorkommen entdeckt. Außerdem bildet er einen schönen Aussichtspunkt über die umliegende Landschaft. Ruhe und Erholung finden Urlauber in Klingenthal also nicht zu knapp, nebenbei gibt es noch einen kleinen Tierpark sowie ein Musik- und Wintersportmuseum zu besuchen. Bei Veranstaltungen geht es im Ort stets sehr musikalisch zu, beispielsweise findet jedes Jahr im Mai der Internationale Akkordeonwettbewerb Klingenthal statt, der weltweites Ansehen in der Szene genießt. Aber auch die regelmäßigen Parkkonzerte mit Blasorchestern und natürlich den obligatorischen Akkordeonspielern können sich wirklich hören lassen. Alles in allem ein lohnenswertes Ausflugsziel für Entspannungssuchende, die höchstens eine Stunde weit fahren möchten.
Versteckte Perlen in Chemnitz entdecken!
Wer denkt, eine Fahrt nach Chemnitz lohne sich nur für einen intensiven Einkaufsbummel, der irrt natürlich gewaltig. Zugegeben, die sächsische Großstadt wartet mit einem eher spröden Charme auf, doch bei genauerer Betrachtung hält sie für ihre Gäste auch einige schöne Überraschungen bereit. Zu den Chemnitzer Juwelen gehört auf jeden Fall der Stadtteil Schlosschemnitz, der älteste Bereich dieses Ortes mit Wurzeln, die bis ins 12. Jahrhundert reichen. Der in herrlich grüner Umgebung eingebettete Schlossteich an der alten Schlosskirche lädt zum relaxten Bootfahren und Verweilen ein. Direkt am See liegt ganz idyllisch der Biergarten Miramar, der sogar eine textile Rodelrampe besitzt – für ausgiebigen Schlittenspaß zu jeder Jahreszeit.
Eine alte Pioniereisenbahn ist im Chemnitzer Küchwald erhalten, hier dürfen Kinder und Jugendliche beim Bahnbetrieb noch selbst mit Hand anlegen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich einfach nur ganz gemütlich durch den Küchwaldpark kutschieren zu lassen – ein Spaß für die ganze Familie!
Im Innenhof des Kulturkaufhauses »DAStietz« wartet eine besondere Attraktion auf alle Besucher und Shoppingfreunde: Hier erheben sich erstaunlich gut erhaltene versteinerte Bäume als Zeugnisse aus den Zeiten des Perm. Beinahe 300 Millionen Jahre sind sie alt, sie entstanden bei Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans. Ein spannender Anblick, der die staunenden Gäste manchmal sogar vergessen lässt, dass sie eigentlich zum Shoppen hergekommen sind.
Hinter hell erleuchteter Glasfassade lockt im Herzen der Stadt Chemnitz das ganz große Spiel für alle Freunde des gepflegten Zockens: Die Spielbank Chemnitz, ehemals das Casino Atlantis, bietet den Spielern nicht nur jede Menge Automaten, sondern auch Bingo, Roulette und andere Spiele in eleganter Atmosphäre an. Die Örtlichkeiten wurden zuletzt im November 2015 vollkommen renoviert und bieten damit auch eine gute Anlaufstelle für einen gepflegten Drink an der Bar, denn es gibt keinen Spielzwang.
Für die Chemnitz Besucher aber, die gerne ihr Glück herausfordern, ist das Casino natürlich der ideale Ort dafür, um der Leidenschaft nachzugehen. Da es sich um ein Automatencasino handelt, werden alle Spiele gegen die Bank und vollkommen elektronisch gespielt. Insbesondere für Pokerspieler, die normalerweise das Spiel gegen andere Mitspieler gewöhnt sind, ist dies natürlich eine entsprechende Umgewöhnung. Um trotzdem direkt loslegen zu können, sollten auf jeden Fall die bekannten Spielregeln vorab einmal online nachgeschlagen werden, damit vor Ort nicht erst die Anleitungen durchgelesen werden muss. Wer grundsätzlich das Pokerspiel gegen Mitspieler bevorzugt, findet leider keine entsprechende Möglichkeit in Sachsen und muss entweder auf ein anderes (Bundes)-Land ausweichen. Ein Casino-Besuch ist für interessierte Glücksritter trotzdem ein perfekter Abschluss eines aufregenden Tages, an dem es viel zu entdecken gab!
Ausflug nach Tschechien: Historie in Komotau genießen
Auch auf der anderen Seite der Grenze lockt Sehenswertes, zum Beispiel das historische Stadtzentrum von Komotau, auf tschechisch auch Chomutov genannt. Seit dem Jahre 1992 bildet die alte Innenstadt ein geschlossenes Denkmalschutzgebiet, sogar das ursprüngliche Straßennetz ist bis heute noch erhalten. Rund um den Marktplatz beeindruckt Komotau mit seinen edlen Bürgerhäusern und den schattigen Arkaden. Sogar ein spätgotisches Rautengewölbe ist hier im Stadtzentrum erhalten.
Das wertvollste Baudenkmal der Stadt dürfte die St. Katharinenkirche sein, denn sie stellt eines der ältesten erhaltenen frühgotischen Bauwerke in ganz Europa dar. Ihre Fertigstellung datiert auf das Jahr 1281, damals galt sie noch als Bestandteil der angrenzenden Burg. Die Kirche wird aufgrund der hervorragenden Akustik immer noch als Konzertsaal genutzt, es finden dort aber auch Kunstausstellungen des Regionalmuseums statt. Die ehemalige Burg avancierte 1607 zum Rathaus von Komotau und ist es bis heute geblieben.
Viele weitere beeindruckende historische Bauwerke warten auf die Besucher dieser Stadt, vom 53 m hohen Stadtturm, der heute als Aussichtspunkt für Touristen dient, über die von Heiligenstatuen umgebende Dreifaltigkeitssäule bis hin zur Heiliggeistkirche und dem Gymnasiumsturm. Wer nach Besichtigung all dieser historischen Perlen Lust auf Natur bekommt, der fährt an den 16 ha großen Alaunsee zu Füßen des Erzgebirges, der an den Stausee Otvice grenzt. Das 13 km lange, bewaldete Assigbach-Grundtal lädt als Naturpark wieder zum Wandern und Erholen ein, während der Aussichtsturm auf dem Hutberg im Norden der Stadt einen herrlichen Panoramablick über Land und Stadt bietet.
Ein Trip an die Saale: Die 7 Wunder von Jena erkunden
In etwas mehr als einer Stunde gelangen Plauener mit dem Auto nach Jena. Die alte Universitätsstadt an der Saale brüstete sich bereits im 17. Jahrhundert mit ihren 7 Wundern, vier von ihnen sind bis heute vollständig erhalten. Zu diesen Wundern gehören:
Ara: Der Gewölbegang unter dem Hochaltar der Stadtkirche diente im Mittelalter als Zufahrt zum Zisterzienserkloster, er besitzt eine beachtliche Höhe von 3,50 m und eine Breite von 3,00 m.
Caput: An der Rathausuhr befindet sich die Figur des Hans von Jena, auch Schnapphans genannt. Er versucht zu jeder vollen Stunde mit seinem Mund eine goldene Kugel zu erhaschen, die sich an einem Pilgerstab befindet. Die goldene Kugel stellt einen der berühmten Thüringer Klöße dar. Der originale Schnapphans ist im Stadtmuseum zu besichtigen.
Draco: Ebenfalls im Stadtmuseum wird die siebenköpfige und vierschwänzige Drachenstatue aufbewahrt, die aus Knochen, Pappmaché und Draht besteht. Angefertigt wurde sie wahrscheinlich von Jenaer Studenten, die sich einst einen Spaß machen wollten.
Mons: Mons ist die lateinische Bezeichnung von Berg, und der 385 m hohe Jenaer Muschelkalkberg bildet tatsächlich einen äußerst markanten Vertreter dieser Gesteinsformationen. Mit seiner kahlen »Nase« stellt er ein interessantes Foto-Objekt für Touristen dar, welches sich immer noch großer Popularität erfreut.
Camsdorfer Brücke: Die neunbogige Brücke aus dem 15. Jahrhundert existiert leider nicht mehr, sie wurde im Jahre 1912 entfernt, um einer neuen Brücke Platz zu machen. Die jetzige Camsdorfer Brücke soll an ihren Vorgänger erinnern, einige Jenaer Bürger planen bereits die Wiedererrichtung der kleinen Brückenkapelle.
Vilpecula Turris: Diese Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen, sie bedeutet »Fuchsturm«. Hierbei handelt es sich um einen alten Bergfried, der auf dem Hausberg thront und ein Überbleibsel der Burg Kirchberg ist.
Weigeliana Domus: Wie die Camsdorfer Brücke musste auch das Weigelsche Haus Platz für etwas Neues machen, in diesem Fall für eine Straßenverbreiterung um 1900. Der Mathematikprofessor Erhard Weigel hatte sein Domizil mit allerlei technischen Raffinessen ausgestattet, beispielsweise einer hausinternen Weinleitung und einem Aufzug zum Dach zur Sternenbeobachtung. Heute steht an dieser Stelle ein versteckter Gedenkstein mit Inschrift.
2016-04-20