- Samstag, 20 Mai 2017, 11:26 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Lichthof Plauen: Darum verbietet die Stadt die Location
Aus Sicherheitsgründen keine Musikveranstaltungen mehr im Lichthof
Die Jugend in Plauen ist sauer. Künftig soll es keine Disco-Events mehr im Lichthof des Plauener Rathauses geben. Hintergrund sind Ausschreitungen im Stadtgebiet zum letzten “Plauener Frühling”. Jetzt erklärt die Stadtverwaltung, warum sie den Lichthof nicht mehr für Partys öffnen möchte.
„Ich kann die Sicherheitsbedenken, die Polizei und die städtische Ordnungsbehörde an mich herantragen, nicht ignorieren. Ich habe mir die Einschätzung zur Situation im Lichthof während des Plauener Frühlings angehört, Aussagen von Augenzeugen gehört, und ich nehme alles sehr ernst. Die Fluchtmöglichkeiten aus einem überfüllten Lichthof sind nicht gegeben. Ich möchte mir die Folgen nicht vorstellen, wenn unter diesen Verhältnissen, aus welchen Gründen auch immer, eine Panik ausbricht“, so Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer.
Meinungen von unserer Facebook-Fanseite zum Thema:
„Es wäre daher verantwortungslos, künftige Veranstaltungen dieser Art im Lichthof durchzuführen. Wir können nicht warten, bis tatsächlich etwas passiert ist. Denn dann werden die Rufer ganz schnell laut, dass man hätte vor dem Schaden klug sein und reagieren müssen. Daher bitte ich die Veranstalter und alle jungen Menschen, die Anhänger der Veranstaltungen im Lichthof sind, um Verständnis. Es geht um Ihre Sicherheit, es geht um Ihre Gesundheit. Wir stehen im Gespräch mit dem Spitzenfestverein und mit der Initiative Plauen e.V. und suchen alternative Möglichkeiten, um diese Veranstaltungen für die Jugend der Region auch künftig durchführen zu können. Wir suchen nach Alternativen in offeneren Bereichen, wo es im Notfall ausreichend Fluchtmöglichkeiten gibt. Ich bitte Sie, diese Veränderung mitzutragen, es geht um Veränderung nicht um Verschlechterung.“
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Ausgangspunkt für die Entscheidung des Oberbürgermeisters, künftig bei Stadtfesten keine derartigen Musikveranstaltungen im Lichthof zu genehmigen, war die Einschätzung von Polizei und Ordnungsbehörde nach dem “Plauener Frühling” in diesem Jahr. Sowohl Ordnungsamtsleiter Wolfgang Helbig, als auch der Leiter der Polizeidirektion Plauen, Werner Reuter, sprachen sich in der Sitzung des Stadtrates am Dienstag dieser Woche öffentlich und in aller Deutlichkeit aus Sicherheitsgründen gegen derartige Veranstaltungen im Lichthof aus.
Neue Location: Gemeinsam soll eine Lösung gefunden werden
Nach ihrer Einschätzung würde auch der Einsatz von weiteren Sicherheits- und Polizeikräften nicht zur Minderung der Sicherheitsrisiken beitragen. Einlasskontrollen und die Festlegung von maximal zulässigen Besuchern setzen Zugangskontrollen und Absperrungen, z.B. durch Drängelgitter voraus. Dies würde jedoch im Gefahrenfall andererseits Fluchtwege versperren. „Man stelle sich vor, es käme tatsächlich bei einer Veranstaltung zum Ausbruch einer Panik, ein junger Mensch käme durch den Drang der Menschen, nach draußen zu kommen, zu Fall. Nicht auszudenken, wie dies enden könnte“, so der OB. „Die Verantwortung möchte kein Oberbürgermeister übernehmen, kein Veranstalter, kein Verein. Ich setze daher auf ein konstruktives Miteinander. Gemeinsam werden wir eine Lösung finden.“ (mar, pl)
2017-05-20