- Montag, 22 Mai 2017, 16:08 Uhr | Lesezeit ca. 7 Min.
Treffen mit OB: Das beschäftigt die Plauener Ortsräte
Ortsvorsteher treffen sich mit Plauener Oberbürgermeister
Einmal in jedem Jahr trifft sich Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer mit den Ortsvorstehern der Ortsteile von Plauen: Neundorf, Straßberg, Kauschwitz, Jößnitz, Großfriesen, und Oberlosa. Kürzlich fand das diesjährige Treffen statt, an dem noch weitere Mitarbeiter aus der Verwaltung teilnahmen.
„Ich glaube, dass sich dieser direkte Kontakt bewährt hat. Es ist für beide Seiten, sowohl für Sie als auch für mich, wichtig, dass wir einmal im Jahr über die maßgeblichen Probleme der Ortsteile sprechen. Natürlich haben Sie das ganze Jahr über Kontakt in die Verwaltung und arbeiten hoffentlich eng mit der Stadtverwaltung zusammen“, so das Stadtoberhaupt in seinen einführenden Worten.
Das rund zweistündige Treffen war gut vorbereitet, hatten die Ortsvorsteher doch die Themen, die ihnen besonders am Herzen liegen, bereits im Vorfeld an die Verwaltung gerichtet. Und so konnten diese Themen Punkt für Punkt abgearbeitet werden.
Einige maßgebliche Themen:
Wie schon beim Treffen im vergangen Jahr beschäftigt die Ortsvorsteher das Thema Breitbandversorgung in den Ortsteilen besonders, da kleine und mittelständische Firmen auch in den Ortsteilen von einer guten Breitbandversorgung abhängig sind. Der für das Thema Breitbandversorgung im Bereich der Wirtschaftsförderung zuständige Mitarbeiter, Alexander Stempell, informierte über die derzeit zur Verzögerung führenden Probleme.
Im September 2016 hat die Stadt Plauen die Vereinbarung mit dem Vogtlandkreis zum Breitbandausbau in der Stadt Plauen unterschrieben und die Bereitstellung der Eigenmittel von rund 760.000 Euro zugesagt. Die Kostenschätzung für den Ausbau im Stadtgebiet von Plauen beträgt ca. 7 Millionen Euro, der Eigenanteil der Stadt somit 10 Prozent. Im Februar 2017 habe der Vogtlandkreis dann den Netzplan bei der Bundesregierung eingereicht. Aufgrund der Tatsache, dass einige kleinere Gemeinden im Vogtlandkreis Schwierigkeiten hatten, die Eigenmittel im Haushalt aufzubringen, führte dies nochmals zu Verzögerungen bei der Genehmigung des Netzplanes. Derzeit sei angestrebt, im ersten Quartal 2018 mit dem Bau zu beginnen. Da aufgrund des Auftragsvolumens jedoch europaweit ausgeschrieben werden muss, kann es auch hier noch zu Verzögerungen kommen.
Oberlosa
Rittergut Oberlosa
Das Gebäude ist mit Sicherungsnetzen bzw. Bauzäunen gesichert. Jedoch haben Stürme der letzten Wochen diese Sicherungseinrichtungen gelockert, informierte Ortsvorsteher Ulrich Scheufler. Er bittet zudem zu prüfen, ob der Abriss der Gebäude aus Sicht der Denkmalschützer möglich sei. Dies bestätigte Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer. Ähnlich dem Vorgehen in Straßberg sei lediglich eine detaillierte Dokumentation notwendig.
Kirche Oberlosa
Die Kirche Oberlosa wird derzeit mit Fördermitteln saniert, die Stützmauer entlang des Fußweges ist jedoch nicht im Eigentum der Kirche, sondern gehört der Stadt Plauen. Der Bereich Tiefbau der Stadt prüft, ob diese Stützmauer zeitnah in Ordnung gebracht werden könnte, was nicht im Haushalt geplante rund 10 000 Euro kosten würde.
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Jößnitz
Plauensche Straße
Im Ortsteil ist bekannt, dass die Plauensche Straße kurzfristig nicht gebaut werden kann, da auf Grund des Straßenzustandes nur ein grundhafter Ausbau in Frage kommt. Die Vertreterin des Tiefbaubereiches, Christine Schneider, bestätigte nochmals, dass die Planung des grundhaften Ausbaus der Plauenschen Straße derzeit in der Haushaltplanung 2020 vorgesehen sei. Die umfangreichen Winterschäden im Ort können derzeit, auf Grund der Vielzahl der Schäden im gesamten Stadtgebiet, nur mit einer sogenannten „unqualifizierten Flickung“ beseitigt werden. Dafür bittet der Tiefbaubereich die Bürger um Verständnis. Dies betrifft auch die Dr.-W.-Külz-Straße in Jößnitz. Hier werden die Winterschäden durch unqualifizierte Flickung ausgebessert, allerdings ist aufgrund des gesamten Straßenzustandes ein dringender Sanierungsbedarf gegeben. Sollten Fördermöglichkeiten bestehen, stellt sie die Sanierung in Aussicht.
Parkplatz am Haltepunkt Jößnitz – Standort für Container Ortsvorsteher Michael Findeisen wies auf den unansehnlichen Anblick des Containerstandortes hin, zudem befindet sich der Parkplatz in einigen Abschnitten in keinem guten Zustand. „Die Container werden im Ort benötigt und der Standort dort ist sehr zentral und aus meiner Sicht der günstigste in Jößnitz. Von daher sehe ich keine Änderungsmöglichkeiten“, so der OB.
Neundorf
Kreisstraße zwischen Neundorf und Kobitzschwalde Derzeit laufen die Kanalarbeiten zwischen Neundorf und Kobitzschwalde. Ortsvorsteher Uwe Trillitzsch fragt nach, ob sich die Stadt an den ihr zuzurechnenden Metern an der anderen Erneuerung der Kreisstraße zwischen Neundorf und Kobitzschwalde beteiligt. Auch hier konnte die Verwaltung Positives berichten, die Mittel für den Anteil der Stadt an der Erneuerung der Kreisstraße zwischen Neundorf und Kobitzschwalde sind im Haushalt 2017 berücksichtigt.
Straßenzustand
Wie im gesamten Stadtgebiet sind ebenfalls die Straßen in Neundorf durch zahlreiche Winterschäden gekennzeichnet. Auch hier ist vorgesehen, die Winterschäden durch unqualifizierte Flickung zu beseitigen. Im Hinblick auf den Zustand von Zaderastraße und Querstraße machte Christine Schneider vom Tiefbaubereich deutlich, dass für die Zaderastraße auch unter Berücksichtigung des Verkehrsaufkommens mittelfristig eine Deckensanierung angebracht wäre. Der Tiefbaubereich würde versuchen, diese Maßnahmen im Haushalt kommender Jahre einzuordnen und entsprechende Fördermittel hierfür zu beantragen. Derzeit sieht sie jedoch wenige Chancen auf Erfolg. Gleiches könne für die Querstraße versucht werden.
Kauschwitz
Fußweg zwischen Wartehalle und Syrabrücke Ortsvorsteher Ingo Eckardt fragt nach dem Zeitplan für Planung und Bau des Fußweges zwischen Wartehalle und Syrabrücke. Hier wusste Christine Schneider zu berichten, dass für Zwoschwitzer Straße und Alte Jößnitzer Straße im Haushalt 2017 Gelder für die Planungen eingestellt sind (45.000 Euro) und im Jahr 2018 der Bau in einer Größenordnung von rund 500.000 Euro umgesetzt werden könnte. Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch die Bewilligung von Fördermitteln.
ÖPNV-Anbindung
Ortsvorsteher Ingo Eckardt machte nochmals deutlich, dass auf Grund der Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Ortsteil Kauschwitz eine bessere ÖPNV Anbindung von Kauschwitz in Richtung Plauen Park angebracht wäre und bittet die Verwaltung hierbei um Unterstützung.
Straßberg
Nach wie vor beschäftigt den Ortschaftsrat in Straßberg das Dauerthema Entwässerung in der Possig. Hierzu findet am 11. Mai 2017, 19.30 Uhr eine entsprechende Veranstaltung im kleinen Ratssaal des Rathauses statt.
Baumbestand um die Kirche
Ortsvorsteher Dieter Blechschmidt bittet darum zu prüfen, ob der Baumbestand um die Kirche zurückgenommen werden könnte, um die Sichtbeziehung zur Kirche wieder herzustellen. Günstig wäre aus seiner Sicht, dass die Kirche insbesondere aus Richtung des Dorfplatzes sichtbar wäre. Der Oberbürgermeister sagt zu, dass sich die städtische Gebäude- und Anlagenverwaltung des Themas annehmen werde.
Großfriesen
Tempo 30 Zone
Die anwesenden Vertreter des Ortschaftsrates von Großfriesen machten nochmals deutlich, dass die Bewohner von Großfriesen insbesondere die Wiedereinführung der Zone 30 im bekannten Bereich der Falkensteiner Landstraße anstreben. Hierzu wurde erst kürzlich eine Unterschriftensammlung an den Oberbürgermeister übergeben, das weitere Vorgehen werde derzeit in der Verwaltung geprüft.
Oberflächenwasser im Bereich Heiterer Blick Nach Aussage von Christine Schneider besteht in diesem Bereich keine Straßenentwässerung. Die Kosten für den Baus einer Straßenentwässerung wären als Erschließungsmaßnahme nach der Erschließungsbeitragssatzung zu 90 Prozent auf die Anlieger umzulegen. Da sich in dem genannten Bereich nur zwei Anwohner befinden, sei der finanzielle Aufwand für die beiden Anwohner mit großer Wahrscheinlichkeit zu hoch. Daher wird den Anliegern empfohlen, sich durch entsprechende Gestaltung ihrer Zufahrt vor eindringenden Oberflächenwässern zu schützen.
Eierweg
Die Verwaltung sagte zu, dass die Instandsetzung und Ausbesserung des Eierweges in Großfriesen im Rahmen der Straßenunterhaltung bereits beauftragt ist.
Abflussgraben im Bereich Kalter Frosch
Der Abflussgraben im Bereich Kalter Frosch sowie die Rohrleitungen müssen in regelmäßigen Abständen geprüft und gereinigt werden. Dies sagte Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer zu.
Wie auch in den Vorjahren verlief das Treffen in einer sehr konstruktiven und sachlichen Atmosphäre. Die Beteiligten resümierten, dass alle offenen Probleme zumindest angesprochen wurden. „Ich weiß, dass wir nicht auf alle Fragen immer zufriedenstellende Antworten geben können. Auch finden wir nicht für alle Probleme und offenen Fragen eine kurzfristige Lösung, aber ich finde es wichtig, dass wir im Gespräch bleiben und uns zu bestehenden Probleme immer wieder austauschen“, so Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer abschließend. (pl)
2017-05-22