- Freitag, 30 Juni 2017, 11:58 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Nahrungsergänzung für Sportler
Vorsicht beim Onlinekauf
Vitaminpillen, Kapseln zum Muskelaufbau und andere Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend – vor allem bei Sportlern. Viele vertrauen den Werbeversprechen der Hersteller und kaufen solche Produkte, weil sie sich davon beispielsweise eine höhere Leistungsfähigkeit erhoffen. Doch manche Mittel sind unnötig oder gar riskant.
Viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, weil sie glauben, dass die Produkte die Gesundheit fördern. Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen hervor. Vor allem Sportler denken häufig, dass sie ein Extra an Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen brauchen, um gute Leistungen zu bringen oder Mineralstoffverluste auszugleichen.
Das gilt aber nur in Ausnahmefällen wie etwa bei Leistungssportlern im intensiven Training vor Wettkämpfen. „Der Bedarf von Freizeitsportlern an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung gut abdecken“, sagt Kristina Adam, Expertin für Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale in Auerbach.
Rechtlich gehören Nahrungsergänzungsmittel zu Lebensmitteln, für deren Sicherheit der Hersteller bzw. Inverkehrbringer Sorge zu tragen hat. Anders als Medikamente werden sie nicht auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft. Bei längerer hoch dosierter Einnahme sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen.
Wie eine Marktunter-suchung der Verbraucherzentralen von Magnesiumpräparaten gezeigt hat, kommen Überdosierungen häufig vor. Grundsätzlich sind auch immer Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. Besonders riskant sind Produkte aus dem Internet, für Sportler unter anderem wegen möglicher Verunreinigungen mit Dopingsubstanzen. Wer dennoch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht zieht, sollte zumindest Produkte kennen, die auf Dopingsubstanzen geprüft sind.
Wenn ein Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln besteht – im optimalen Fall zusammen mit einem Ernährungsberater oder Arzt ermittelt – hilft ein Blick auf die Kölner Liste, die jedoch keine allgemeine Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist.
Mit ihrem neuen Internetangebot „Klartext Nahrungsergänzung“ bringen die Verbraucherzentralen mehr Transparenz in den unübersichtlichen Markt von Nahrungsergänzungsmitteln. Verbraucher und Verbraucherinnen erhalten hier nicht nur Informationen, sondern können auch Fragen stellen und Beschwerden loswerden. Mehr Informationen gibt es auf dem Portal unter www.verbraucherzentrale.de/klartext-nahrungsergaenzung.
2017-06-30