- Dienstag, 4 Juni 2019, 09:18 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
SEAT Leon III vs. VW Golf im Kurzcheck
Wie sieht es aus mit den Fehlern der Vergangenheit?
Wenn sich mehrere Autobauer aus dem jeweils gleichen Regal bedienen und daraus unterschiedliche Modelle bauen, gibt es stets ein Problem: Hat eines der Fahrzeuge einen Fehler, betrifft es womöglich die ganze Baureihe. Typisch hierfür war beispielsweise die ausgeleierte Steuerkette bei Seat Leon und VW Golf. Wie sieht es aus? Hat man hier dazugelernt?
Ob Audi, VW oder Seat – Sie bedienen sich alle bei ihren Modellen aus diversen Querbaukästen. Das bedeutet, dass der Seat Leon durchaus gleiche Elemente wie der VW Golf besitzt. Insgesamt ist dieses Konzept gar nicht einmal so verkehrt. Trotzdem können die Autobauer auf dem Markt ihren Fahrzeugen jeweils etwas Besonderes verleihen, weswegen sich Käufer für Seat statt für VW entscheiden.
Zum Problem allerdings wird’s, wenn eines der Modelle über die Zeit hinweg einen fatalen Fehler entwickelt, der sich dann durch die gesamte Baureihe zieht. Kommen wir also zunächst zur wichtigsten Frage: Wie sieht es mit der Steuerkette aus, die vor einigen Jahren bei VW und Seat für Totalschäden am Motor sorgte, weil sie mit der Zeit ausleierte?
Neue Modelle – Man hat’s gelernt
Mit dem Seat Leon III kam ein 2012 ein Modell auf den Markt, bei dem man genau an diesen Problemen gearbeitet hat. Genau wie VW überarbeitete man bei Seat das Konzept und die Steuerkette sollte bei diesen Modellen ein Autoleben lang halten. Die nahe Verwandtschaft zum VW Golf wurde speziell dem Leon I und II zum Verhängnis, was sich nur durch den Tausch der Steuerkette abwenden ließ. Erst ab 2005 verringerten sich die Probleme.
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Nimmt man beim Leon III den Turbo hinzu, hat der Motor heute ein deutlich höheres Drehmoment als damals. Er zieht auf der Straße also besser, wenn es mal schnell gehen muss. Sofern es ein TDI sein soll, muss man auf den Rußpartikelfilter achten. Dieser ist das größte Problem von VW und Seat. Diesbezüglich fährt man mit dem Benziner etwas einfacher.
Bessere Teile, weniger Flugrost
Bei der Entwicklung der neuen Teile hat man sich bei beiden Herstellern auch Gedanken über die Alterung der Teile gemacht. Inzwischen sieht ein Modell von 2012 noch sehr gut aus, selbst wenn er ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Flugrost kann sich selbst am Boden nur schlecht bilden, der für gewöhnlich nur mit einer dünnen Schicht Lack versehen ist. Das ist insbesondere im Winter ein Problem, bei Salz und viel Feuchtigkeit.
Ganz gleich, ob man sich für den Leon oder Golf entscheidet, eine gute Verarbeitung kann man bei beiden Herstellern erwarten. Genauso sieht es mit der Technik aus. Beide gibt es als Benziner im TSI, als Diesel im TDI. Wobei Letzteres in der heutigen Zeit deutlich teurer ausfällt, selbst wenn es sich um einen Gebrauchten handelt.
Fazit – Für jeden das richtige Modell
Von vielen Autofahrern wird der Seat Leon III nach wie vor als der Spritzigere von beiden angesehen. Er tritt feuriger auf und besitzt in seiner Art mehr Profil. Der Golf überzeugt dagegen mit altbekannter Zuverlässigkeit und einem guten Fahrgefühl.
Qualitativ haben beide Modelle einiges zu bieten, ebenso wie eine überholte Technik. Man hat aus seinen Fehlern gelernt und so ein langlebiges Modell aus dem Querbaukasten erschaffen, welches von jedem der beiden Autobauer sein ganz eigenes Gesicht erhält. (foto:pixabay.com/matan vizel)
2019-06-04