Anzeige
Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 17 Oktober 2024, 07:44 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.

Großbrand zerstört in Plauen Mehrfamilienhaus

Welle der Hilfsbereitschaft angelaufen

Hohe Spendenbereitschaft: Bei dem Brand eines Mehrfamilienhauses in Plauen verloren am Wochenende 19 Menschen ihr Zuhause. Was das Feuer nicht zerstörte, wurde durch Löschwasser und beißenden Gestank vernichtet. Unter den Brandgeschädigten sind auch Kinder. Gleich nach Bekanntwerden des Brandes gingen Spenden ein.

Mehr dazu im Reel:

Aufgewacht und plötzlich ohne Zuhause. So ist es den Mietern eines Mehrfamilienhauses ergangen, die am frühen Samstagmorgen aus dem Schlaf gerissen worden, weil ein Feuer im Dachgeschoss ausgebrochen war. In direkter Nachbarschaft wohnt eine junge Frau mit ihren Kindern. Ihr Freund bemerkte das Feuer, gerade noch rechtzeitig konnten die zwei schlafenden Kinder außer Gefahr gebracht werden.

Anzeige
Laut Aussage von Einwohnern wurde das Eindämmen des Brandes verzögert, da auf dem Dachboden Feuerwerkskörper und Gaskartuschen (im Bild rechts) gelagert worden. Foto: Presseagentur Höfer
Laut Aussage von Einwohnern wurde das Eindämmen des Brandes verzögert, da auf dem Dachboden Feuerwerkskörper und Gaskartuschen (im Bild rechts) gelagert worden. Foto: Presseagentur Höfer

Von behördlicher Seite sind derzeit keine Hilfeleistungen bekannt, so dass bereits am Samstag, ein erste Spendenkonto ohne Einwilligung der Betroffenen eröffnet wurde. Einige der Mieter haben keine Versicherung, die so einen Schaden abdecken könnte. Derzeit reißt die Spendenbereitschaft der Plauener nicht ab. In Sichtweite zum Brandhaus ist die Seniorenresidenz am Goetheplatz. Kurzerhand stellte die hiesige Einrichtungsleitung Räumlichkeiten für die Flut an Sach spenden zur Verfügung. Dabei fehlt es den Brandopfern oft an den Alltäglichen Dingen.

Freiwillig engagiert sich Sandra Weller - Mutter und Mitarbeiterin im Sicherheitsdienst - in der Spendenaufnahme. Zahlreiche Kleidersäcke wurden in der ESB-Seniorenresidenz abgegeben und vorsortiert. Dankbar über die Spendenbereitschaft der Plauener und Vogtländer ist ist Mieterin Melanie Hässelbarth (rechts im Bild). Foto: Presseagentur Höfer
Freiwillig engagiert sich Sandra Weller – Mutter und Mitarbeiterin im Sicherheitsdienst – in der Spendenaufnahme. Zahlreiche Kleidersäcke wurden in der ESB-Seniorenresidenz abgegeben und vorsortiert. Dankbar über die Spendenbereitschaft der Plauener und Vogtländer ist ist Mieterin Melanie Hässelbarth (rechts im Bild). Foto: Presseagentur Höfer

Dankbar sind die betroffenen Mieter den Plauenern, die mit ihrer Spendenbereitschaft, eine große Anteilnahme an der Brandtragödie zeigen.

Rückblick:

Anzeige

Bewohner kommen vorübergehend in Hotel unter

Die Polizei ermittelt zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Plauen. Glücklicherweise sind bei dem Großbrand mitten in der Nacht von Freitag auf Samstag an der Hauffstraße keine Personen verletzt worden. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.

Einsatz beim Brand in der Hauffstraße in Plauen in den Morgenstunden des 12. Oktobers. Foto: Stadt Plauen
Einsatz beim Brand in der Hauffstraße in Plauen in den Morgenstunden des 12. Oktobers. Foto: Stadt Plauen

Zu einem ausgedehnten Brand in der obersten Wohnetage und im Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei in den frühen Morgenstunden, kurz nach 03:00 Uhr, in die Plauener Hauffstraße alarmiert. Die 19 Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten das Gebäude glücklicherweise noch unverletzt verlassen.

Durch die Feuerwehr wurde aus Sicherheitsgründen noch die Evakuierung der beiden benachbarten Gebäude angeordnet. Die insgesamt 47 betroffenen Bewohner wurden auf Grund der kühlen Witterung mit Fahrzeugen der Schnell-Einsatz-Gruppe der Falck ARGE Rettungsdienst Plauen GmbH in die Berufsfeuerwehr Plauen gefahren und dort von der Versorgungskomponente der Johanniter-Unfall-Hilfe
mit warmen Getränken und Speisen versorgt und betreut.

Komplizierte Löscharbeiten

Einsatz beim Brand in der Hauffstraße in Plauen in den Morgenstunden des 12. Oktobers. Foto: Stadt Plauen
Einsatz beim Brand in der Hauffstraße in Plauen in den Morgenstunden des 12. Oktobers. Foto: Stadt Plauen

Die Löscharbeiten stellte sich sehr kompliziert dar, da die Feuerwehr aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht mit den Löschfahrzeugen in den Hinterhof fahren konnte, der Brand sich aber auf die Rückseite des Hauses ausgebreitet hatte. “Für die Löscharbeiten mussten wir das Dach öffnen”, so Einsatzleiter Mario Wetzstein von der Plauener Berufsfeuerwehr. Zu den beiden Nachbarhäusern wurde eine so genannte Riegelstellung installiert, um diese abzuriegeln, so dass der Brand nicht auf sie übergreift.

Das betroffene Mehrfamilienhaus ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Zur Brandursache wird durch die Polizei ermittelt. 14 Mieter können zwischenzeitlich bei Verwanden wohnen. Für zwei Familien hat der Rettungszweckverband „Südwestsachsen“ eine vorübergehende Unterkunft in einem Plauener Hotel organisiert. Insgesamt waren 22 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, darunter 2 Notärzte, im Einsatz.

Anzeige

50 Kräfte der Feuerwehr und 22 Kräfte des Rettungsdienstes und der Polizei im Einsatz

Im Einsatz bei diesem Großbrand waren rund 50 Kräfte von Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren Plauen-Stadtmitte, Jößnitz, Stöckigt und Großfriesen. Außerdem wurde die Oelsnitzer Feuerwehr mit weiteren neun Kameraden dazu gerufen, weil eine 2. Drehleiter benötigt wurde. Weiterhin vor Ort waren 22 Kräfte des Rettungsdienstes und die Polizei. Aktuell vor Ort zur Brandkontrolle sind neben der Berufsfeuerwehr noch die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte und Großfriesen.

Anzeige