- Mittwoch, 15 Mai 2024, 22:37 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
ZDF-Serie „Mandat für Mai“ sorgt für Besucheransturm an der Göltzschtalbrücke
Der im Vogtland aufgewachsene Schauspieler Kai Schumman spielt eine der Hauptrollen
Die Göltzschtalbrücke erlebt nach der ZDF-Serie „Mandat für Mai“ einen Besucheransturm. Seit der Ausstrahlung erlebt die Brücke eine steigende Zahl an Besuchern. Bei den Vogtländern selbst ist die Serie nicht so gut angekommen.
Mehr dazu im Reel:
Alle Folgen von der ersten Staffel „Mandat für Mai“ sind abrufbar in der ZDF-Mediathek.
Besucheransturm an der größten Ziegelsteinbrücke der Welt. Es kamen nach der Ausstrahlung so viele interessierte Touristen, dass selbst der Parkplatz nicht mehr ausreichte, erzählt Gästeführerin Christa Trommer. Über den Zuspruch ist sie hoch erfreut.
Seit 30 Jahren zeigt Christa Trommer mit ihrem Team Besuchern die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Die Vogtländer selbst waren über ihre Darstellung in der ZDF-Serie „Mandat für Mai“ nicht besonders erfreut. Besser davon kam die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, die als Hauptkulisse diente.
In der ZDF-Serie geht es um die Anwältin Maria “Mai” Gardner. Für ein Mandat verschlägt es sie von Berlin ins Vogtland. Sie beschließt, zu bleiben, übernimmt Fälle, renoviert sich ein Haus und übt Schießen. Denn Mai ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten Bo, der von Kai Schumann gespielt wird. Der Schauspieler ist in Dresden geboren und wuchs aber im Vogtland im Plauener Ortsteil Zwoschwitz auf. Bekannt wurde er durch Fernsehserien wie Doctor’s Diary oder Heldt bekannt.
Interview mit Kai Schumann
Sie spielen Bo, den gewalttätigen Lebenspartner von Mai. Wie nehmen Sie die Figur wahr?
Bo ist ein kranker Mann. Der seine Krankheit nicht behandelt und deswegen andere krank macht.
Würden Sie die Beziehung zwischen Mai und Bo als sogenannte toxische Beziehung bezeichnen?
Toxische Beziehung ist so ein Modebegriff der Life-Coachings und Küchenpsychologen, der genauso schnell zur Hand ist wie Narzismus. Mit solchen Begriffen fällen wir schnell Urteile und können Menschen und ihre Situationen in irgendwelche Schubladen packen. Gut und böse, fertig. Bo tut Mai weh. Mai ist der Gewalt ausgeliefert. Der Schmerz ist unendlich. Dahinter stecken Geschichten, die sich nicht in solche Begriffe zwängen lassen. Und es braucht dringend Heilung für alle Beteiligten. Also auch für Bo.
Haben Sie den Eindruck, über Gewalt in Beziehungen wird derzeit schon genügend gesprochen und aufgeklärt?
Wie schon gesagt, es braucht Heilung. Für Heilung braucht es Mitgefühl statt Urteil. Aufklärung ist nur dann hilfreich, wenn sie Opfer und Täter sieht. Und beiden Heilung zukommen lässt. Mein Lieblingszitat (ich weiß nicht, von wem es ist): “Wenn mehr Menschen eine Therapie machen würden, müssten weniger Menschen eine Therapie machen.”
Wie war die Arbeit mit Ihrer Kollegin Julia Hartmann?
Das war unsere erste Begegnung am Set. Julia hat eine beeindruckende Willenskraft, und die spürt man in jeder Szene. Die Kamera liebt sie.
Das Vogtland ist Ihre Heimat. Wie war es für Sie, für die Dreharbeiten zurückzukehren?
Dieser Sommer war ein durch und durch beglückender. In meiner Heimat zu arbeiten, hat mir auf vielen Ebenen sehr gut getan. Ich konnte in Kindheitserinnerungen schwelgen. Anderen Menschen diese wundervolle Gegend näher bringen und auf vogtländisch den einen oder anderen Plausch halten.
Das große Thema der Serie sind Beziehungen. Nehmen Sie persönlich etwas von den Themen der Serie mit?
Ich hatte das Glück mit wunderbaren Menschen zu arbeiten. Unsere Beziehungen waren entspannt und harmonisch. Das beglückt mich sehr.
Alle Folgen von der ersten Staffel „Mandat für Mai“ sind abrufbar in der ZDF-Mediathek. Hier geht es zur Mediathek.