- Mittwoch, 12 Oktober 2022, 22:28 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Spitzenwelt in Plauen soll tausende Besucher anlocken
Hohes Besucherinteresse an Fabrik der Fäden erwartet
Ein Besuchererlebnis soll es werden, die Fabrik der Fäden, die derzeit im Weisbachschen Haus in der Elsteraue in Plauen entsteht. Aktuell wird die Unterkonstruktion der Glasfassade installiert, innerhalb der nächsten fünf Wochen soll die Verglasung des Neubaubereiches zum Mühlgraben fertig gestellt werden. Im kommenden Jahr ist die Eröffnung geplant. „Es wird ein großartiges Museum“, ist Bürgermeister Tobias Kämpf voller Vorfreude.
„Wir gehen, anders als im Kultur- und Sportausschuss am 22. September dargestellt, von rund 30.000 Besuchern im Jahr aus, diese Zahl steht auch im Bewirtschaftungsplan. Die kommunizierten 15.000 Besucher waren übervorsichtig berechnet und hingen mit Prognosen in Jahren während der Corona-Pandemie zusammen“, stellt Kämpf richtig. „Natürlich müssen wir das Haus marketingtechnisch optimal platzieren. Mit diesem Thema beschäftigen sich unsere Vermarktungsexperten aktuell, arbeiten an den Konzepten und sind mit Touristikern im Gespräch.“
Die derzeitigen Umstände von Teuerungen und Inflation wirken auch auf Kulturangebote. „Zwei Jahre Corona-Stillstand, finanzielle Nöte, eine Energieversorgungskrise – wir müssen für die kommenden Jahre vorsichtiger kalkulieren, alles andere wäre vermessen. Dennoch sind wir zuversichtlich, mindestens die festgehaltenen 30.000 Besucher zu erreichen“, ergänzt der Bürgermeister.
Das Kulturdenkmal Weisbachsches Haus bildet als bedeutendes Manufakturgebäude der industriellen Entwicklung Sachsens einen wichtigen Teil des industriekulturellen Erbes der Stadt Plauen. Mit der Errichtung des Weisbachschen Hauses begann die Stadt Plauen, den Raum zwischen der südlichen Stadtmauer und der Weißen Elster (Elsteraue) wirtschaftlich zu erschließen.
Hier zieht die „Fabrik der Fäden“ ein, ein Museum zum Mitmachen und Erleben: Zwar wird der Grundstock der Schau das bestehende Spitzenmuseum sein, das ins Weisbachsche Haus umzieht, aber im künftigen Zentrum wird Historisches auf moderne Weise erlebbar gemacht. Als neues, innovatives und interaktives Museum für vogtländische Textilindustrie öffnet die Fabrik der Fäden als Leuchtturm nationaler Tragweite im Museumssektor der Bundesrepublik im Herbst 2023 die Pforten.
Ausgewählte Exponate und Maschinen präsentieren sich im Zusammenspiel modernster Ausstellungsgestaltung mit der ursprünglichen Bausubstanz eines der ältesten Manufakturgebäude Deutschlands. Thematisch gegliederte Ausstellungsbereiche stellen Textilherstellung, Mode, Technologie, sowie Sozial- und Kulturgeschichte facettenreich dar und bieten ein modernes und interaktives Vermittlungsangebot mit zahlreichen Entdeckungen für Groß und Klein.
Für das Gesamtprojekt sind 9,65 Millionen Euro veranschlagt, wobei rund 7,41 Millionen Euro Fördermittel sind: 6,21 Millionen Euro aus dem Topf EFRE „Integrierte Stadtentwicklung“ (hier wurden Mehrkostenanträge gestellt, aber noch nicht beschieden), 770.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“, 400.000 Euro von der Hartensteinstiftung aus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und weitere 30.000 Euro aus der Denkmalpflege.