- Freitag, 4 Februar 2022, 19:21 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Modellstadt Plauen: 50 Millionen fließen in acht Projekte
Staatsminister Thomas Schmidt überreicht erste Förderbescheide
Mit insgesamt 50 Millionen Euro kann Plauen sein städtebauliches Konzept „Plauen – ZUKUNFT LEBEN im Plauener Süden“ umsetzen. Staatsminister Thomas Schmidt hat am Freitag erste Fördermittelbescheide mit einem Gesamtvolumen von 19,6 Millionen Euro an Oberbürgermeister Steffen Zenner übergeben.
„Plauen ist eine von nur sieben deutschen Städten, die nun Modellstadt zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung ist. Die Stadt kann damit 25 Millionen Euro Bundes- und 20 Millionen Euro Landesförderung in ihre Stadtentwicklung investieren. Das ist ein großer Erfolg“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt.
Weitere fünf Millionen Euro schultert die Stadt Plauen selbst. Der Deutsche Bundestag hatte in den Jahren 2018/2019 die Förderung von Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung beschlossen. Damit sollen beispielhaft Modernisierungs- und Anpassungsstrategien für den klimagerechten Umbau, Infrastruktur für neue Mobilitätsformen, für Nachverdichtung und Nebeneinander von Sport, Wohnen, Freizeit und Gewerbe und den sozialen Zusammenhalt in Städten und Gemeinden entwickelt werden.
Ein guter Tag für Plauen und die Städtebauförderung in Deutschland.
Staatsminister Thomas Schmidt
Staatsminister Schmidt sagte bei der Bescheidübergabe: „Ich freue mich, dass wir die Stadt Plauen dabei unterstützen können, innovative Ansätze in den Quartieren zu entwickeln und anzuwenden. Die Städtebauförderung muss sich an die neuen Rahmenbedingungen von Leben und Arbeiten sowie an neue Herausforderungen wie Klimawandel und Urbanisierung anpassen. Von dem Modellvorhaben können wichtige Impulse in die gesamte Republik gehen. Ein guter Tag für Plauen und die Städtebauförderung in Deutschland.“
Oberbürgermeister Steffen Zenner sagte: „Die Teilnahme an diesem Modellvorhaben ist für Plauen eine große Ehre, erst recht, wenn man weiß, dass Plauen neben Coswig zu den kleinsten ausgewählten Städten gehört und sich im Verbund mit Hamburg, Saarbrücken, Rostock, Erfurt und Duisburg befindet. Und es ermöglicht uns, bei sehr geringem Eigenanteil von fünf Millionen Euro bedeutsame Projekte im Umfang von 50 Millionen Euro modellhaft und mit wissenschaftlicher Begleitung umzusetzen. Mein Dank geht an den Freistaat Sachsen, dass dieser das Vorhaben in derartiger Größenordnung unterstützt, und an unsere vogtländische Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas, die uns tatkräftig unterstützt hat.“
Acht Einzelmaßnahmen in Plauen
Zu den acht Einzelmaßnahmen in Plauen gehören die Aufwertung der Rückbauflächen im Mammengebiet – einer Plattenbausiedlung, ein Sporthallenneubau mit Freiflächengestaltung am Lessing-Gymnasium, die Erweiterung des Stadtbades Plauen um eine neue Schwimmhalle, der Neubau einer Einfeldhalle an der Kemmler-Oberschule, die Förderung von Sanierungsmaßnahmen an ungenutzten Immobilien junger Eigentümer, die Erstellung von Mobilitäts- und Digitalisierungskonzepten sowie deren Umsetzung und die Durchführung konzeptioneller Maßnahmen, wissenschaftlicher Begleitung und Evaluierung.
Hintergrund:
Seit dem Jahr 1971 besteht die Städtebauförderung als Bund-Länder-Programm zur Behebung städtebaulicher Missstände und Funktionsverluste. Bund und Länder sehen die Städtebauförderung als Leitprogramm für eine zukunftsfähige, nachhaltige und moderne Entwicklung der Städte und Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland. Die Programme der Städtebauförderung helfen damit den Städten und Gemeinden maßgeblich dabei, auf sich verändernde städtebauliche Herausforderungen flexibel und nachhaltig zu reagieren.
Seit dem Jahr 1991 ist Sachsen Teil bundesdeutscher Städtebauförderung. Insgesamt sind seitdem 5,9 Milliarden Euro Förderung in 224 sächsische Städte und Gemeinden geflossen.