- Montag, 6 September 2021, 23:49 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
Neues Radon-Therapiezentrum in Bad Brambach eröffnet
Zentrum für rund 22 Millionen Euro setzt die 100 Jahre alte Tradition fort
Nach Fertigstellung des Neubaus „Wettinhaus“ und umfassender Sanierung des bestehenden Therapiezentrums mit Bade- und Saunalandschaft hat die Sächsische Staatsbäder GmbH nun das neue Radon-Therapiezentrum in Bad-Brambach offiziell eröffnet. Rund 22 Millionen Euro investiert die Sächsische Staatsbäder GmbH. Das neue Zentrum knüpft an die über 100jährige Tradition der Schmerztherapie mit Radon an verbindet die Radontherapie mit zeitgemäßen Gesundheitsangeboten.
„Mit dem neuen Radon-Therapiezentrum setzen wir eine über 100 Jahre alte Tradition in Bad Brambach fort. Der Freistaat Sachsen hat in den letzten 30 Jahren rund 250 Millionen Euro in die beiden Standorte Bad Brambach und Bad Elster seiner Staatsbäder investiert. Jetzt sind noch einmal 22 Millionen Euro dazu gekommen, die wir ganz gezielt aufgewendet haben, um uns in Bad Brambach stärker auf die Radon-Schmerztherapie auszurichten. So kann die stärkste Radon-Mineralquelle der Welt weiterhin therapeutisch, jetzt aber auf die heutigen Anforderungen der zu Behandelnden zugeschnitten, eingesetzt werden“, so Finanzminister Hartmut Vorjohann anlässlich der offiziellen Eröffnung.
Der Neubau „Wettinhaus“ bildet das Herzstück für Radonanwendungen und schmerztherapeutische Behandlungen. Es ermöglicht eine Ausweitung der Therapieformen und die Verdoppelung der Anwendungskapazitäten, die in der Vergangenheit an die Kapazitätsgrenze gekommen waren. Angewendet wird die Radontherapie vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und chronischen Schmerzzuständen, u.a. Rheuma, Arthrose, Osteoporose sowie Sport- und Unfallverletzungen.
Bad Brambach ist das einzige Radonheilbad, das alle Dimensionen der Anwendung des natürlichen Heilmittels Radon in folgender Kombination anbietet: Vollbäder, Trinktherapie, Inhalation und Spülungen werden bedarfsgerecht aufeinander abgestimmt und können so ihre Wirkung gut entfalten.
Abgerundet wird das Angebot für Schmerzpatienten durch die Hydro-Thermo-Therapie (Kälte-Wärme-Therapie), Physiotherapie sowie Bewegungs- und Entspannungsanwendungen. „Mit dem modernen Therapiezentrum und seinem einzigartigen medizinischen Konzept der Radonkur zur Schmerztherapie nimmt Bad Brambach eine Alleinstellung unter den Radonheilbädern ein“, betonte Gernot Ressler, Geschäftsführer der Sächsischen Staatsbäder GmbH.
Die Radontherapie
Allein in Deutschland gibt es rund 30 Millionen Schmerzpatienten, für die eine Behandlung mit dem natürlichen Heilmittel Radon eine natürliche Alternative ohne schädliche Nebenwirkungen durch Medikamente darstellt. Nach einer Radonkur kann eine Schmerzlinderung von bis zu 9 Monaten erzielt werden. Durch den hohen Anteil natürlicher Kohlensäure sind Bad Brambacher Radon-Kohlensäure-Vollbäder auch für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr gut verträglich. Radonanwendungen werden nur nach ärztlicher Verordnung an Gäste und Patienten abgegeben.
Das neue Wettinhaus
15 Räume für Radontherapien und 26 für Physiotherapie und individuell konzipierte Räume für neue und spezielle Anwendungen wie Radon-Inhalation, Radon-Spülung, Licht- und Wärme, Tepidarium, Kneippanwendungen u.a. stehen für das umfassende Programm der Schmerztherapie in Bad Brambach. Eine Besonderheit im Angebot stellt die Hydro-Thermo-Therapie dar, die den Aufenthalt in einem -10°C kalten Schneeraum im Wechsel mit Wärmeanwendungen verbindet. Das Zusammenspiel von Kälte und Wärme stimuliert das Immunsystem und trägt zur Schmerzlinderung bei.
Das neue „Wettinhaus“ schließt sich direkt an das bereits bestehende Therapiegebäude an und ist für die Gäste über einen Bademantelgang bequem erreichbar. Der Komplex, zu dem auch die generalsanierte Bade- und Saunalandschaft mit Saunadorf gehört, ist von idyllischer Natur und den gepflegten historischen Kurparkanlagen umgeben.
Über das Bauvorhaben
Der lichtdurchflutete moderne Bau mit Holzverkleidung konnte trotz Corona-Pandemie in einer Bauzeit von nur 18 Monaten umgesetzt werden. Insgesamt waren 41 Firmen unterschiedlicher Gewerke beteiligt. Über 200 Handwerker, davon 80 % aus der Region und Sachsen wirkten am Bau mit. Auch der Geschäftsführer des Architekturbüros baum kappler architekten, Andreas Baum, der sich den ersten Preis im europaweit ausgelobten Realisierungswettbewerb gesichert hatte, stammt aus dem Vogtland. Im Gebäude wurden unter anderem 2400 Installationsgeräte in verschiedenen Ausführungen sowie rund 700 Quadratmeter Holzfassadenbekleidung verbaut.