- Donnerstag, 10 September 2020, 16:59 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Vintage und Retro: Wenn Altes wieder in Mode kommt
Vergangenes wieder auf dem Vormarsch
Inzwischen sieht man sie wieder häufiger auf den Straßen oder auch im Internet: Alte Ledertaschen, Hollandfahrräder und sogar Röhrenjeans aus den 80er-Jahren. Alte Dinge haben gerade Hochkonjunktur. Dabei geht es um mehr als nur Flohmarktartikel und Fundstücke vom Dachboden. Hinter dem Vintage-Gedanken steht die Idee, sich für einen Moment in eine andere Zeit zurückzuversetzen.
Ausgehend von den Metropolen hat sich der Vintage-Trend inzwischen auf der ganzen Welt durchgesetzt. Ursprünglich wurde er von Alternativen und Künstler vorangetrieben: Diese arbeiteten alte Möbel auf, suchten nach Fundstücken auf Flohmärkten und berichteten über ihre Ideen in den sozialen Medien. Und so nahm die Vintage-Bewegung schließlich Fahrt auf. Inzwischen ist der Vintage-Trend im Mainstream angekommen. Die Mode ist dafür ein gutes Beispiel.
Schon allein im 20. Jahrhundert gab es neben neuen Modetrends auch das Wiederaufgreifen vergangener Mode. Und auch heutzutage lässt sich die Modeindustrie immer wieder von der Vergangenheit inspirieren: So ist das Fransenkleid aus den 20er-Jahren auch heute ein echter Hingucker für jede Cocktailparty. Ebenso sind die Batik-Muster der Hippies aus den 70ern wieder angesagt. Die Stadt Plauen war früher bekannt für ihre hochwertigen Spitzenprodukte – vielleicht begegnet uns auch dieser Trend bald wieder.
Der Retro-Trend beeinflusst nicht nur die Mode
Nicht nur die Mode wird von vergangenen Zeiten inspiriert. Auch im Bereich der Inneneinrichtung macht sich der Trend bemerkbar. So gewinnt seit einigen Jahren der sogenannte „Industrial-Look“ an Beliebtheit. Damit ist ein Einrichtungsstil gemeint, der an die Ausstattung alter Fabrikgebäude erinnert – Typisches Merkmal wären beispielsweise große Schirmlampen aus Blech. Aber auch Kleiderstangen im Design alter Kupferrohre oder auf alt getrimmte Lichtschalter passen zum Industrial-Look. Besonders angesagt sind Spintschränke, wie sie früher in jeder Werkhalle zu finden waren.
Heute dienen sie als Kleiderschrank oder beherbergen auch mal die Hausbar. Aus einer alten Werkbank lässt sich mit einigen Handgriffen ein Sideboard bauen. Und auch die verbreiteten Palettenmöbel können dem Industrial-Look zugerechnet werden. Moderne Einrichtungsgegenstände und Möbel nehmen viele dieser Vorbilder auf. Sie verleihen neuen Wohnungen einen unverwechselbaren Look. Auch das Kreativteam der Wohnbaugesellschaft Plauen hat diesen Trend bei den Coolen Flats aufgegriffen.
Auf die Accessoires kommt es an
Nicht zuletzt sind es auch kleine Accessoires, die für Retro-Charme sorgen können. Wie wäre es zum Beispiel mit einer alten Uhr aus den 50er-Jahren? Sachsen hat eine lange Uhrmachertradition. Hier wurden bereits vor mehr als 100 Jahren Zeitmesser aller Art hergestellt, von denen man einige im Uhrenmuseum in Glashütte bestaunen kann. Solche alten Schmuckstücke findet man vielfach für kleines Geld auf Handelsbörsen im Internet. Auf dem Flohmarkt kann man sich aber ganz unmittelbar vom Zustand überzeugen.
Bei den Damen ist vor allem Schmuck beliebt. Langsam kommen Ringe und Ketten mit kleinen Edelsteinen wieder in Mode. Die hat man schon in den 30ern und 40er-Jahren gerne getragen. Auch diesbezüglich wird man leicht im Netz fündig. Und schließlich gibt es da noch die große Welt der Fahrzeuge: Nicht nur für Oldtimer-Autos, auch für alte Fahrräder werden mittlerweile echte Spitzenpreise erzielt. Das ist auch verständlich – sie sind leicht zu reparieren, erfüllen auch noch heute ihren Zweck und stehen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsbewegung. (foto:pixabay.com)
2020-09-10