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Plauen Nachrichten
  • Mittwoch, 6 August 2008, 14:35 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Zahl der kriminellen Jugendlichen im Vogtland sinkt

In der Entwicklung der Jugendkriminalität im Vogtland wurde im letzten Jahr die mit 1.079 Tätern bisher geringste Zahl seit dem Jahr 2000 registriert. In diesem Zeitraum wurden 603 Täter weniger registriert.

„Die Jugendkriminalität ist überwiegend männlich geprägt und die Bereitschaft zur Bandenbildung ist erkennbar“, schätzt Jugendamtsleiter Berthold Geier ein, der trotz des zahlenmäßigen Rückgangs feststellen muss, dass die Anzahl der Wiederholungstäter 2007 wieder zunahm. Zum Vorjahresvergleich wurden in dieser Rubrik 21 Täter mehr ausgewiesen, was einem prozentualen Zuwachs um 5,6 Prozent entspricht.

Was örtliche und regionale Schwerpunkte betrifft, so weist die Statistik der kreislichen Jugendgerichtshilfe aus, dass die höchsten absoluten Täterzahlen einwohnerbedingt in den großen Kreisstädten Auerbach, Reichenbach und Falkenstein zu finden sind. In Oelsnitz war mit der Verringerung von 44 Tätern ein Rückgang zu festzustellen.

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Betrachtet man jedoch die Täterzahlen je 1.000 Einwohner im Vogtland, so ergibt sich ein anderes Bild: Hier weist die Statistik Mühltroff, Triebel, Falkenstein und Treuen mit den höchsten Jahreswerten aus. Die niedrigste Belastung mit nichterwachsenen Tätern wird für die Sozialregion unteres Göltzschtal ausgewiesen.

Schwerpunkt der Kriminalität durch Jugendliche und Heranwachsende sind weiterhin Diebstahl/Ladendiebstahl, gefolgt von Sachbeschädigungen und Fahren ohne Führerschein. Ansteigende Tendenz stellen die Fachleute bei Delikten wie Körperverletzung und Betrugsdelikten im Vogtland fest.

Als häufigste Weisung von Staatsanwalt und Gerichten wird die Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit und Arbeitsstunden verhängt, die gut 80 Prozent der ambulanten Maßnahmen der Jugendgerichtshilfe einnehmen.

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Im Bereich Gewalt wurden im Jahr 2007 im Vogtland zunehmend fachlich spezialisierte soziale Trainingskurse eingeführt, die sich mit Antiaggressionen beschäftigen. Weitere Kurse infolge der Zunahme von Gewaltdelikten werden daher durch die Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe konzipiert. Ziel dabei ist, das Problembewusstsein bei Jugendlichen zu schärfen, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und im Einzelfall gezieltere Hilfen umzusetzen. (vogtlandkreis)

06.08.2008

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