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Plauen Nachrichten
  • Mittwoch, 4 März 2009, 19:13 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Babyleichen Plauen | Mutter soll laut Urteil 8 Jahre in Haft

  Babyleichen Plauen Im Prozess um die drei Plauener Babyleichen ist am Mittwoch im Landgericht Zwickau das Urteil gefallen. Die Angeklagte Susann F. wurde am 17. Verhandlungstag zu 8 Jahren Haft verurteilt, teilt das Gericht mit.

Das Gericht hat die Angeklagte schuldig gesprochen wegen Totschlag in zwei Fällen. Im Fall um das Kind Celine erfolgte ein Freispruch, so das Gericht. Begründet wurde dies damit, dass es bezüglich dieses Kindes nicht von der Schuld der Angeklagten überzeugt war. Die Angeklagte hatte sich in Vernehmungen vor der Polizei dahin eingelassen, dass dieses Kind zur Adoption freigegeben werden sollte und einem natürlichen Tod gestorben sei.

Unterlassene Hilfe bei Lisa und Marie

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Tatsächlich wurde dieses Kind im Gegensatz zu den anderen beiden Kindern im Krankenhaus geboren. Erst nachdem das Kind von der Angeklagten mit nach Hause genommen worden war, verstarb es dort. Bei den anderen beiden Kindern Lisa und Marie war das Gericht der Überzeugung, dass diese durch Unterlassen der notwendigen Versorgung von Neugeborenen zu Tode gekommen sind und nicht eines natürlichen Todes gestorben sind.

Wesentliche Umstände für das Gericht waren das Verheimlichen der Schwangerschaften durch die Angeklagte sowie die Geburten zu Hause. Die genauen Todesursachen konnten trotz einer Obduktion der Leichen nicht mehr festgestellt werden, weil die Leichen stark verwest waren. Die Leichen wurden erst Ende November.2007 aufgefunden.

Taten waren vermutlich lange geplant

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Das Geicht war der Überzeugung, dass diese beiden Taten lange vor den jeweiligen Geburten von der Angeklagten geplant waren. Es handelte sich in beiden Fällen nicht um spontane Tatentschlüsse unmittelbar vor oder nach den Geburten.

Das Gericht ist im Strafmaß unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft geblieben, weil zum einen der Schuldspruch nur für zwei und nicht für drei getötete Babys erfolgte. Zum anderen hat das Gericht zu Gunsten der Angeklagten eine erheblich verminderte Steuerungsfähigkeit angenommen auf Grund des starken Erschöpfungszustandes nach den Geburten. Dies ergab sich aus einem Gutachten.

Spur zog sich durch ganz Plauen

Die drei weiblichen Babyleichen wurden Ende 2007 in einem Keller und in einer Tiefkühltruhe sowie auf einem Balkon gefunden. Die Mädchen wurden in den Jahren 2002 bis 2005 geboren. Die Spuren führen dabei durch ganz Plauen. Die Frau ist innerhalb kurzer Zeit öfters in der Stadt umgezogen. (mr)

 

Foto:

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In diesem Haus wohnte die Angeklagte zeitweise. Auch hier wurde eine Babyleiche 2007 entdeckt. Bild: Polizei

04.03.2009

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