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Plauen Nachrichten
  • Samstag, 7 März 2009, 08:19 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Ist Plauen Spitzenstadt?

Vor rund hundert Jahren lebten mehr als 120.000 Bürger in der damaligen Metropole. Doch ist Plauen heute noch, nach allem was war, eine Metropole? Ist Plauen namenlos?

 

Dieser Frage stellten sich Andy Darby und Benjamin Zabel und luden zur Podiumsdebatte in ihre Galerie Forum Kunst ein. Als Gäste erschienen am Donnerstagabend neben Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer auch der Herausgeber des Vogtland-Anzeigers Wilfried Hub und die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde Sieglinde Hertel.

 

Immerhin meinten es die letzten hundert Jahre mit beiden Weltkriegen, den Zerstörungen, der Grenznähe in der DDR und der Politik der heutigen Sächsischen Regierung nicht immer gut mit Plauen. Mittlerweile hat die Stadt nur noch rund 67.000 Einwohner. Dieser Problematik ist sich Ralf Oberdorfer natürlich im Klaren. Für ihn steht der demografische Wandel im gesamtdeutschen Zusammenhang. Derzeit werden in Plauen 500 Kinder geboren, gleichzeitig sterben aber auch 800 Bürger. Die Zukunft liegt nicht nur in den Händen von Verwaltung und Politik. Berufsschulen, höhere Bildung, Wirtschaftsansiedelung, Kultur, alles ist wichtig, damit Anreize für den Verbleib beziehungsweise den Zuzug von jungen Leuten bestehen.

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Für Andy Darby hat die Stadt mittlerweile wenig zu bieten. Man „hält sich am letzten Zipfel“, wie Plauener Spitze, fest und redet von Spitzenfest, obwohl „die Industrie tot ist“. Gleichzeitig kritisierte er hart die Verantwortlichen für den Bau der Stadt-Galerie ECE, welche seiner Meinung nach der Untergang des Einzelhandels war und ist. Doch da traf er auf Widerstand im Publikum, allen voran der CDU-Politiker Matthias Gräf. Darby sieht beispielsweise die obere Bahnhofstraße als sehr unattraktiv an. Gräf hingegen gab zu bedenken, dass sich immer noch Handelsunternehmen in Plauen ansiedeln möchten, das ECE war ein Segen für die Stadt. Auch die Pauschalaussage, junge Bürger könnten sich in der Stadt nicht verwirklichen, wies Gräf klar zurück. Für ihn sind die zahlreichen Jugendclubs oder der Skaterpark Ausdruck der Unterstützung von Jugendlichen durch die Stadtoberen.

 

Bedauerlicherweise kam bei der teilweise sehr emotional geführten Diskussion das eigentliche Thema zu kurz. Ist Plauen namenlos? (ce)

 

05.03.2009

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